Es klingt wie der Traum jedes HR-Profis: Stellen Sie sich vor, vier von fünf Erstsemester-Studenten in Deutschland würden Ihnen freiwillig ihre Daten zur Verfügung stellen. Einen aktuellen Lebenslauf, Foto, Interessen, Kontaktdaten, einfach per Internet und kostenlos.
In den USA ist das bereits Realität: Facebook nennt sich die Seite, auf der bereits sieben Millionen Studenten zu Hause sind. Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich dieses so genannte soziale Netzwerk wie eine Krake über die Colleges ausgebreitet. Facebook ist für die Studenten längst zum Allzweck-Kommunikationsmittel geworden. Sie versenden über die Plattform Nachrichten, tauschen Fotos und Erfahrungen über Praktika aus. Daneben hat sich Facebook für Absolventen zu einem wichtigen Karrieretool entwickelt - und für Unternehmen zu einer bedeutenden Rekrutierungsquelle.
Was Facebook so ansteckend macht, ist die soziale Komponente. Das Prinzip: Deine Freunde sind auch meine Freunde. Jeder Nutzer hat die Möglichkeit, Kontakte zu Bekannten eines anderen Nutzers aufzunehmen - vorausgesetzt, er öffnet selbst auch sein Adressbuch. Auf diese Weise entstehen in kurzer Zeit weitläufige Beziehungsnetze, in denen jeder jeden kennt, zumindest über ein paar Ecken. Die Studenten nutzen diese Kontakte gnadenlos, übrigens auch nach dem Abschluss. Und Unternehmen freuen sich über die größte Talentkartei seit Menschengedenken.
Es wäre leicht, Facebook nur als Hype der Saison abzutun. Doch der Erfolg der Seite illustriert perfekt den Umbruch, der derzeit an der elektronischen Rekrutierungsfront stattfindet. „Empfehlungen - und nicht Jobbörsen - sind die Zukunft“, meint Kevin Wheeler, Chef des Beratungsunternehmens Global Learning Resources mit Sitz in Fremont, USA, und führender US-Experte zum Thema E-Recruitment.
Extras:
- Die neuen Tools des E-Recruitments: soziale Netzwerke, Instant Messaging und Personen-Suchmaschinen.
- Linktipps: Drei Networking-Dienste im Netz.