Sie wurde im Eiltempo verabschiedet: Statt der üblichen drei bis fünf Jahre brauchten Experten einer Arbeitsgruppe der ISO - der Internationalen Organisation für Normung in Genf - gerade mal zweieinhalb Jahre, bis sie Ende 2005 die neue länderübergreifende Norm für das Qualitätsmanagement von IT-gestützten Aus- und Weiterbildungsprozessen ISO/IEC 19796-1 unter Dach und Fach hatten.
„Das war Rekordzeit“, freut sich Christian Stracke, offizieller Repräsentant der Arbeitsgruppe Nr. 5 (Quality Assurance and Descriptive Frameworks) des ISO-Standardisierungsgremiums für Informationstechnologie in Bildung und Training mit dem sachlich-trockenen Kürzel: ISO/IEC JTC1 SC36.
Die ISO/IEC 19796-1 ist der erste Teil einer vierteiligen Norm, die in Zukunft helfen soll, einen weltweit einheitlichen Standard für das Qualitätsmanagement von Aus- und Weiterbildungsprozessen unter besonderer Berücksichtigung von E-Learning zu schaffen. Der krönende Abschluss - Teil zwei der Norm, der als letztes, noch nach Teil drei und vier entwickelt wird - soll einmal ein harmonisiertes, weltweit gültiges Qualitätsmanagementsystem sein - sozusagen generiert aus dem Besten, was die derzeit verwirrend vielzähligen nationalen Qualitätsmanagementsysteme zu bieten haben. Doch bis dahin, das weiß auch Stracke, Qualitätsmanagementexperte par excellence, werden noch Jahre ins Land gehen.
Das, was bisher von der ISO-Arbeitsgruppe erarbeitet worden ist - der erste Teil der neuen Norm - ist noch ziemlich weit von einem grenzüberschreitenden Qualitätsmanagementsystem entfernt. Im Grunde ist die ISO/IEC 19796, Teil eins, nämlich nichts anderes als ein Orientierungsraster. Referenzprozessmodell nennt sich das in der Fachsprache.
Extras:- Von der Konzeption bis zur Evaluation: Das Referenzprozessmodell ISO/IEC 19796-1 und PAS 1032-1 en détail.
- Grafik: Das Informationsmodell des Referenzprozessmodells.
- Service: Hinweise auf drei Webseiten mit Informationen zur neuen DIN-Norm sowie auf ein Buch zum Thema Qualitätssicherung im E-Learning.