Herr Jensen wird von seinem Chef, Herrn Herzog, für 11 Uhr in dessen Büro gebeten. Auf Jensens Frage, worum es geht, sagt Herzog nur: 'Ich habe mir über Sie Gedanken gemacht.' Und lässt ihn stehen. Punkt 11 betritt Jensen gespannt das Büro und nimmt Platz. Herzog eröffnet das Gespräch. 'Herr Jensen, schön dass Sie da sind. Ich möchte heute mit Ihnen über Ihre Person sprechen. Zuvor möchte ich Ihnen etwas zeigen.' Mit diesen Worten nimmt die Führungskraft eine Wunderkerze vom Schreibtisch, zündet sie an und hält sie hoch. 'Würden Sie bitte schildern, was Sie hier sehen?“ Jensen ist perplex und antwortet automatisch: „Eine brennende Wunderkerze.' Herzog lässt die Kerze in aller Ruhe zu Ende brennen und blickt seinen Mitarbeiter erwartungsvoll an: 'Und jetzt?' 'Und jetzt ist sie erloschen.' 'Richtig, Herr Jensen!' Der Manager legt den rußigen Rest vorsichtig auf den Tisch, folgt ihm mit den Augen und betrachtet ihn noch für einen Moment.
Schließlich hebt Herzog den Blick: 'Lieber Herr Jensen – Sie zeigen ein enormes Engagement, sind meist als Erster am Arbeitsplatz, gehen oft abends als Letzter. Sie machen kaum Pause, wirken immer etwas atemlos. Ihr Output ist hervorragend – und doch mache ich mir Sorgen. Sorgen, dass es Ihnen gehen könnte wie dieser Wunderkerze: Ein strahlendes, Feuerwerk, atemberaubend anzusehen, intensiv und voll sprühender Energie, jedoch allzu rasch verbraucht, verglüht, erloschen. Ausgebrannt!'
Bei den letzten Worten schaut Herzog wieder nach unten auf den Tisch, zu dem dürren, schwarzen Rest. 'Lieber Herr Jensen, so beeindruckend Ihr Engagement ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie diese Intensität auf Dauer durchhalten. Sie sind ein hervorragender Mitarbeiter – und aus diesem Grund wünsche ich mir, dass Sie mit Ihrer Energie besser haushalten.' Herzog stellt eine dicke, schwere Wachskerze auf den Schreibtisch und zündet sie an. 'Schauen Sie. Auch diese Kerze ist wundervoll anzusehen. Warmes, freundliches Licht. Und sie hält lange vor. Ruhig und beständig.' Er blickt Jensen freundlich in die Augen. 'Das war es, was ich Ihnen dringend sagen wollte.'
Extras:- Anleitung zur Inszenierung: Botschaft mit Impact
- Literaturtipp: Kurzrezension eines Buchs über Impact-Techniken
Der Artikel basiert auf dem Buch 'Die Impact-Strategie' von Thomas Fritzsche, Annette Fürst und Elke Rathsfeld – weitere Informationen und Bestellmöglichkeit
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