Halo heißt Heiligenschein. Das griechische Wort lässt sich zudem mit Lichthof oder Lichtschleier übersetzen. Es beschreibt das Phänomen von Streulicht, das auch Dinge in der Umgebung einer Lichtquelle zum Leuchten bringt, die ohne den Strahleffekt im Dunkeln bleiben würden. Als Halo-Effekt werden in der Astronomie besondere Lichteffekte um Sonne oder Mond bezeichnet, die durch Brechung und Spiegelung des Lichts entstehen.
Der Begriff funktioniert aber auch im übertragenen Sinne – etwa bei der Beurteilung von Menschen: Wenn jemand über eine besonders hervorstechende positive Eigenschaft verfügt – beispielsweise Schönheit – werden in der Regel auch seine übrigen Eigenschaften in einem äußerst angenehmen Licht wahrgenommen. Das Ergebnis sind oft klare Beurteilungsfehler, wie erstmals der US-amerikanische Psychologe Edward Lee Thorndike nachwies, der 1920 den Begriff Halo-Effekt in der Psychologie einführte.
Offensichtlich fällt es Menschen schwer, einzelne Eigenschaften unabhängig voneinander zu bewerten. „Der Halo-Effekt ermöglicht es uns, unsere Wahrnehmung auf ein geschlossenes und konsistentes Bild zu reduzieren“, formuliert es Phil Rosenzweig in seinem Buch „Der Halo-Effekt. Wie sich Manager täuschen lassen“, das soeben auf Deutsch erschienen ist.
Extras:- Die Verwechslung von Korrelation und Kausalität oder die Illusion der einzig wahren Erklärung: Acht „klassische“ Täuschungen im Management
- Service: Kurzrezension des aktuellen Buchs von Phil Rosenzweig und Hinweis auf seine Webseite