Allen Management-Gurus haftet zweifelsohne etwas Missionarisches an. Wenn sich jedoch die „Nr. 1 im Personalmanagement“, so ein Ausdruck der Zeitschrift Business Week, für drei Jahre von seinem Lehrstuhl verabschiedet, um eine Mormonen-Gemeinschaft mit 150 Missionaren und 9.000 Mitgliedern zu leiten, dann ist das schon eine außergewöhnliche Nachricht.
Doch so außergewöhnlich es auch klingt, es ist wahr: Am 1. Juli 2002 packt Dave Ulrich, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der University of Michigan Business School, dort seine Koffer und geht zur mormonischen „Canada Montréal Missions“-Station. Für drei Jahre entsagt der gläubige Mormone dem Wirtschaftsleben, das ihm acht Millionen Frequent-Flyer-Meilen und materiellen Wohlstand, aber auch Übergewicht und gesundheitliche Probleme beschert hatte.
Den Mut zu außergewöhnlichen Entscheidungen hat der heutige Management-Vordenker bereits als Student bewiesen: Der 1953 in Nevada als Sohn eines Park-Rangers geborene Ulrich studiert zunächst an der Brigham Young University in Provo, Utah. Dort legt er eine Bachelor-Arbeit vor, die für Aufruhr sorgt: Die Untersuchung der Organisation des Fachbereiches Englisch unter dem Aspekt des Wertschöpfungsbeitrags der Fakultät gegenüber den Studierenden.
Die Ergebnisse sind so verheerend, dass Ulrich auf Druck der Professoren den Fachbereich wechseln muss. Dennoch reizt ihn die Thematik so sehr, dass er an derselben Universität einen Abschluss in Organisationslehre erwirbt. Anschließend promoviert er im Bereich Management an der University of California in Los Angeles.
Extras:
- Service: Vier ausgewählte Bücher von Dave Ulrich sowie zwei Links zu Seiten, die Informationen über den Management-Guru und viele seiner Beiträge zum Download bieten.