Ortstermin Marienplatz, München. Die größte Buchhandlung Deutschlands präsentiert Selbsthilfebücher en masse in ihrer Auslage. „Meine Stressbalance“, „Keine Angst vor der Akquise“, „Jeden Tag weniger ärgern“ und „30 Minuten Business Quigong“ rufen die bunten Buchcover dem Kunden zu. Stapelweise liegen diese gedruckten Trainingsinhalte auf den Tischen im dritten Stock. Alle Titel sind Neuerscheinungen - vergangenes Jahr geschrieben, dieses Jahr im Verkauf, nächstes Jahr vergessen.
Aber für ein Werk scheint jenes eiserne Gesetz des Buchmarketings nicht zu gelten: „Wie man Freunde gewinnt. Die Kunst, beliebt und einflussreich zu werden“ liegt zwar auch auf dem Tisch mit den Selbsthilfe-Ratgebern. Aber wer die ersten Seiten des Buches durchblättert, merkt: Hier ist etwas anders.
Autor Dale Carnegie, er lebte von 1888-1955, brachte das Werk schon vor 70 Jahren auf den Markt. Seither ist „Wie man Freunde gewinnt“ so etwas wie der VW Käfer im Geschäft mit den Ratgeberbüchern. „Das Buch läuft und läuft und läuft“, freut sich Angelika Schwarz, die beim Scherz-Verlag für das Werk verantwortlich ist. Der Carnegie-Titel wird auf dem deutschen Markt mittlerweile in der 45. Auflage verbreitet.
Nur wenige Titel schaffen so gute Verkaufszahlen. Auf 5.000 verkaufte Exemplare bringt es ein Management- oder Selbsttrainingsbuch während seiner gesamten Lebenszeit, die mal ein, mal zwei Jahre dauert - wenn es gut läuft. Eine lächerlich kleine Verkaufszahl. Denn dieselben 5.000 Exemplare schafft die Schrift des Gurus in 14 Tagen, und das nur auf dem deutschsprachigen Markt.
Extras:- Dale Carnegie: Der Lebenslauf eines Selfmademan.
- Interview: Carnegie-CEO Peter Handal über das Vermarktungskonzept, die Angebote und das Alleinstellungsmerkmal des Weiterbildungsanbieters.
- Hinweise auf zwei Bücher Dale Carnegies sowie auf seine Internet-Präsenz.