'Kennt ihr das? Es ist draußen extrem warm, der Kühlschrank ist voll und die Getränke für den Besuch passen nicht mehr hinein?', fragt eine Userin auf der neuen Website 'Tchibo ideas'. Auf der vor kurzem gestarteten Plattform des Hamburger Kaffee- und Gebrauchsartikel-Händlers wird nichts verkauft.
Vielmehr schildern hier Internetnutzer ihre Alltagsprobleme – und Erfinder bieten Lösungsvorschläge dafür an. So hat auch schon ein findiger Tüftler eine Kühltasche skizziert, in der eine ganze Bierkiste Platz findet. Sowohl die beschriebenen Alltagsprobleme als auch die daraus resultierenden Ergebnisse werden von der Community bewertet. Die Monatssieger bekommen Geldprämien von bis zu 2.000 Euro.
Die Website ist mehr als ein schneller Marketing-Gag, mit dem Tchibo auf seine umfangreiche Produktpalette aufmerksam machen möchte: Mit der Zeit sollen hier aus den besten Ideen umsetzungsfähige neue Produkte – im Tchibo-Jargon: community generated innovations – entstehen. 'Diese werden dann von unseren Designern gemeinsam mit den Erfindern umgesetzt, die die Vorschläge eingereicht haben', erklärt Miguel Helfrich. Zu den bisherigen Ergebnissen sagt der Marketingmanager: 'Die Methode ist sehr neu und sehr innovativ. Wir sind sehr zufrieden. Das Spektrum der Ideen ist riesig.' Bereits nach zweimonatiger Online-Präsenz hatten sich 1.800 Mitglieder registriert.
Die innovative Methode, von der Helfrich berichtet, firmiert in Management-Kreisen unter dem Begriff Crowdsourcing – nach einer Wortschöpfung des amerikanischen Wirtschaftsredakteurs Jeff Howe, der für das internet- und technikaffine Magazin Wired schreibt.
Extras: - Fünf Schritte zum Erfolg: Crowdsourcing sorgfältig planen
- Linktipps: Interessante Communities und weitere Informationen rund um das Thema Crowdsourcing
- Literaturtipps: Kurzrezension eines englischsprachigen Buchs zum Thema