Die Anfrage war verlockend-verwegen: So genannte Stromumrichter benötigte die U-Bahn der norwegischen Hauptstadt Oslo in kürzester Zeit: In sieben statt der üblichen zehn Monate sollten die maßgeschneiderten Geräte fertig sein.
Ein überaus sportlicher Auftrag, den zahlreiche angefragte Lieferanten mit einem „unmöglich“ quittiert und zurückgewiesen hatten, bevor er bei der Transtechnik GmbH und Co. KG aus Holzkirchen landete. Der Mittelständler mit weltweit 220 Mitarbeitern sah kein Problem darin, den anspruchsvollen Auftrag anzunehmen - und führte ihn auch erfolgreich zum Ziel. Der Grund: Das Unternehmen arbeitete bereits seit längerem mit einem neuen Ansatz im Projektmanagement.
Die Methode - Critical Chain Project Management, kurz CCPM genannt - hilft, Projektlaufzeiten um bis zu 40 Prozent zu reduzieren. Noch vor zwei Jahren war CCPM ein Geheimtipp unter Projektmanagern. Heute steht der Ansatz auf der Tagesordnung von Fachkongressen und Expertenrunden.
Denn: Die Wirtschaft fordert immer häufiger Express-Projekte. Einige Unternehmen zahlen bei schneller Lieferung sogar Erfolgsprämien und Premium-Preise. Deshalb setzt mittlerweile mehr als ein Dutzend Firmen und Organisationen aus dem deutschsprachigen Raum auf CCPM, darunter ABB, Cisco Systems (Schweiz), Lilly Pharma, Siemens und das europäische Kernforschungszentrum CERN.
Kern des Critical Chain Project Management ist ein alternatives System im Umgang mit zeitlichen Ressourcen. Obgleich Projekte nämlich in der Regel mit üppig langen Laufzeiten geplant werden, erreichen sie ihre Ziele häufig erst mit Verspätung.
Extras:- Die entscheidenden Unterschiede: Charakteristika des Critical Chain Project Management (CCPM).
- Literaturtipps: Zwei Veröffentlichungen zum Thema Critical Chain Project Management.