Bei Google dürfen die Mitarbeiter nach Lust und Laune spielen. 20 Prozent ihrer Arbeitszeit verbringen sie mit Herumexperimentieren. Was wie ein Auswuchs der zappeligen Computer-Kids-Generation wirkt und Chefs in anderen Unternehmen auf die Palme bringen würde, ist bei dem Internet-Suchdienstleister geschäftliches Kalkül. Dort entstehen neue Produkte nicht am Reißbrett oder in Strategiemeetings, sondern sie entwickeln sich aus den Interessen der Angestellten.
Das Unternehmen stellt zu diesem Zweck Freiräume zur Verfügung und verzichtet auf Erfolgszwang - mit Erfolg: Auf dem internationalen Parkett kann Google nach wie vor seine Stellung als Vorzeigekreativitätsschmiede behaupten.
Nach den Voraussagen des Kelkheimer Zukunftsinstitutes von Matthias Horx werden es dem Suchdienst bald viele Unternehmen gleichtun. „Arbeiten Sie noch oder spielen Sie schon?“, fragte Horx denn auch die Teilnehmer seines Zukunftskongresses 2007, der im Juni unter dem Motto „Work, Life, Play“ die neuen Parameter der Arbeitswelt absteckte. Horx' Prognose: Arbeit wird in den nächsten Jahren fast überall - das heißt auch in konservativeren Branchen und Firmen - kreativer. „In der sich formierenden Ideenwirtschaft entsteht Wertschöpfung auf der Basis einer kreativen Synthese von Wissen, Services und Innovationen“, betonte der Zukunftsforscher.
Auch Untersuchungen der Deutsche Bank Research weisen darauf hin, dass sich die Wertschöpfungsmuster der deutschen Wirtschaft in den kommenden Jahren (zwangsläufig) verändern werden. Die DB-Researcher gehen in ihrem Zukunftsszenario „Expedition Deutschland“, das die Entwicklungen bis zum Jahr 2020 prognostiziert, davon aus, dass deutsche Firmen ihre Stellung auf den Weltmärkten künftig durch Kreativitätsexporte behaupten werden.
Extras:- Vom innovativen Denken bis zur firmenübergreifenden Projektarbeit: Sechs Merkmale der neuen Kreativwirtschaft.
- Service: Hinweise auf zwei Studien und vier Bücher über Creative Work.