Selbstständig sein ist wieder in. So verlieren Konzerne und Berater immer mehr Spitzenkräfte - weil die lieber ihr eigener Chef sein wollen. Aber es gibt Möglichkeiten, gegenzusteuern: 'Firmeneigene Brutstätten', auch Corporate Incubators, geben Gründungswilligen die Möglichkeit, ein Miniunternehmen im Großunternehmen zu gründen. Isoliert von den kontraproduktiven Wirkungen der Großorganisation, arbeitet dieses weitgehend eigenverantwortlich.
In Grundzügen funktioniert das Konzept so: Die angehenden Neu-Unternehmer, also Mitarbeiter des Unternehmens, stellen ihre Idee ihrem Arbeitgeber vor, der die Idee auf ihre Chancen hin überprüft. Fällt sein Votum positiv aus, wird der Gründer unterstützt: Die Firma schießt Kapital in das Startup des Mitarbeiters ein, gewährt ihm Räume und weitere immaterielle Unterstützung. Das Startup arbeitet dann außerhalb der Hierarchie und steht nicht unter Weisungsbefugnis, gleichzeitig geht dem Unternehmen kein wertvoller Mitarbeiter verloren. Wenn alles gut geht, springt ein neues Geschäft für die Firma heraus.
Dabei gibt es einiges zu beachten: Eine Kernmannschaft sollte sich um Inkubatoren kümmern. Allen Beteiligten sollte klar sein, dass es nicht nur Erfolge, sondern auch Misserfolge geben kann. Da der Incubator in Konkurrenz mit dem Venture Capital-Markt außerhalb des Unternehmens steht, sollten intern ähnliche Belohnungssysteme angeboten werden wie der Markt sie bietet.
Extras:- Info-Kasten: Der Unibator - wie die Goethe-Universität Frankfurt Studenten beim Aufbau von Internet-Firmen hilft.
- Schaubild: Die vier Erfolgsfaktoren des Incubators.