Es war einmal eine Kaiserin, die entscheiden musste, wer als tüchtiger Seefahrer das Kommando über eines ihrer wertvollsten Schiffe erhalten sollte. Um dies entscheiden zu können, lud sie die beiden zur Auswahl stehenden Männer zum Gespräch ein. Nachdem der erste Seemann eine Stunde mit der Herrscherin geplaudert hatte und den Salon verließ, fragte eine Vertraute: „Und Majestät, wie war er?“ „Er ist ein faszinierender, wunderbarer Mann“, antwortete die Kaiserin lächelnd.
Dann plauderte sie auch mit dem zweiten Seefahrer eine ganze Stunde, und als er den Salon verließ, fragte die Vertraute wieder: „Und, Majestät, wie war dieser?“ „Wunderbar“, antwortete die Kaiserin verträumt, „mit ihm im Gespräch war ich eine faszinierende Frau“. Wer das Schiff wohl bekommen hat...?
Die Art der Gesprächsführung, die dem zweiten Seemann zueigen war, ist auch im Coaching förderlich: Denn es geht nie darum, dass der Klient den Coach oder die Modelle großartig findet, sondern immer um eine Beziehungsgestaltung, bei der der Klient mit den besten seiner Möglichkeiten in Kontakt kommt. Der Coach macht laufend sprachliche Angebote während des Coachings, um die inneren Prozesse beim Coachee bestmöglich zu begleiten. Auf andere Menschen effektiv und angemessen zu reagieren bedeutet, die Sprache des anderen zu verstehen und die Möglichkeiten der Veränderung darin zu entdecken.
Wir sprechen dauernd über uns, unser Leben, kommentieren unsere Gedanken und unsere Handlungen. All unsere Ziele und unsere Probleme (wenn sie uns bewusst sind) sind sprachlich kodiert. Eine kleine Veränderung in dem permanent von uns geführten äußeren und natürlich auch inneren Gespräch kann einen entscheidenden Unterschied bringen für die Art, wie wir denken und fühlen - und schließlich handeln.
Extras:
- Service: Hinweis auf einen Fachartikel über NLP-Fragetechnik sowie auf eine Lernkartei, mit der das Sprachsystem des so genannten Change-Talks trainiert werden kann.