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Brisante Beziehungen

Führung und Freundschaft

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Freundschaften sind wichtig im Leben. Wo lässt sich besser Kraft schöpfen, wo leichter Rat holen, als bei einem guten Freund? Wenn aber zu dem Freund auch eine berufliche Beziehung besteht, dann wird die Sache schwierig. Denn Business funktioniert nach anderen Regeln als Freundschaft. Unmöglich sind Freundschaften im Job deshalb nicht. Aber man sollte die Fallstricke kennen.
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Die Stimme dünn, fast schwankend, der Ausdruck im Gesicht tieftraurig. So hat man Angela Merkel selten erlebt. Aber an diesem 9. Februar 2013 ist etwas anders als sonst. Es ist der Tag, an dem Merkel gemeinsam mit Annette Schavan deren Rücktritt als Bildungs- und Forschungsministerin bekannt gibt. Schon, dass Merkel bei dem Termin an Schavans Seite ist, ist aufsehenerregend. Andere Minister mussten ihren verfrühten Abgang allein durchstehen. Der scheidenden Bildungsministerin dagegen sekundiert die Bundeskanzlerin mit Lob und warmen Worten. Sie spricht gar davon, sich 'nur schweren Herzens' zu trennen.

Eine fast rührende Szene, die vom engen Vertrauensverhältnis zwischen Merkel und Schavan zeugt. Letztere nimmt es denn auch in den Mund, das große Wort. Sie spricht von Freundschaft. Auch das ist eine Besonderheit. Denn Freundschaften gelten als seltenes Pflänzchen in der rauen Politiklandschaft. Und wenn es sie gibt, dann wird in der Öffentlichkeit nicht darüber gesprochen.

In der Wirtschaft ist das nicht viel anders. Jedenfalls bekam die Psychologin Gabi Harding von der Fernuni Hagen, die die Ängste von Topmanagern erforscht hat, in ihren Interviews oft zu hören, dass Freundschaft im eisigen Konkurrenzklima der Führungsetagen keinen Platz hat. Freundschaft mag ein wenig sportlichen Wettbewerb vertragen, scharfe Konkurrenz in der Regel jedoch nicht. Einen Freund zu haben, bedeutet zudem, eine Flanke offen zu lassen: Es macht angreifbar und verletzlich. Schließlich wissen Freunde intime Dinge über einen, von denen ein normaler Kollege, Chef oder Geschäftspartner keine Ahnung hat, Dinge, die sich, wenn es hart auf hart kommt, gegen den anderen ausspielen lassen. Noch dazu haftet Freundschaften oft ein Hautgout von Vetternwirtschaft an. Daher die Scheu, öffentlich darüber zu reden.

Extras:
  • Von Offenheit bis zum Vertrag: Fünf Tipps zum Umgang mit Freundschaften im Job
  • Literaturtipp: Kurzrezension eines Buchs über den Zusammenhang zwischen Macht, Leistung und Freundschaft
  • Die Ergebnisse der managerSeminare-Leserbefragung zum Thema 'Freundschaft im Business'
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