Führung

Boomerang Hiring
Boomerang Hiring

Die Türen weit offen halten

Zu einem ehemaligen Arbeitgeber zurückkehren? Mitarbeitende rekrutieren, die schon einmal gekündigt haben? Was bei vielen Fach- und Führungskräften zwiespältige Gefühle auslöst, kann für Beschäftigte und Firmen eine Win-win-Situation sein. Voraussetzung ist jedoch, dass Unternehmen die richtigen Rahmenbedingungen für erfolgreiche Job-Comebacks schaffen.

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Kurz weg, wieder da: Wieso immer mehr Arbeitnehmende zu ihren vorherigen Arbeitgebern zurückkehren

Barrikaden im Kopf: Welche Vorurteile und Vorbehalte dem Rehiring-Prozess im Weg stehen

Einen Fuß in der Tür: Weshalb sogar Mitarbeitende, die im Schlechten gegangen sind, bisweilen wiederkommen

Das Netzwerk als Schlüssel: Wie große Unternehmen mit Alumni-Events Ehemalige (zurück-)gewinnen

Die Schlösser ölen: Warum eine stimmige Unternehmenskultur für Rehiring von unbezahlbarem Wert ist


Cover managerSeminare 320 vom 18.10.2024Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 320

Auf einen ihrer LinkedIn-Posts hin erhielt Theresa Budde besonders viele positive Rückmeldungen, wurde von überregionalen Zeitungen interviewt und als Speakerin gebucht. Thema des viral gegangenen Beitrags der HR-Expertin war ein goldenes Rückfahrticket, das sie als Personalleiterin einer Bäckereikette mit 600 Beschäftigten entwickelt und eingeführt hatte. Die Idee: Gute Mitarbeitende, die gekündigt haben, bekommen mit dem Ticket die Garantie, ohne aufwendigen Bewerbungsprozess zurückkehren zu können, wenn eine entsprechende Stelle frei ist. Budde erklärt: „Über das große Interesse der Community habe ich mich sehr gefreut. Das gesamte Thema Rehiring oder Boomerang Hiring fasziniert mich.“

Damit steht Budde, die aktuell als Karrierecoach für das SAP-Netzwerk Ankerkopf tätig ist, nicht allein. Immer mehr Expertinnen und Experten beschäftigen sich mit Mitarbeitenden, die wie ein Bumerang in ihre ehemaligen Unternehmen zurückkehren, und raten Firmen, diesen Prozess aktiv zu unterstützen. Ein wichtiges Argument dafür liegt auf der Hand: „Wir haben einen massiven Fachkräftemangel, der neue Lösungen erfordert“, benennt es Thomas Hartenfels. Als Senior Director South beim Personalberatungsunternehmen Robert Walters verantwortet er die Aktivitäten in NRW und Süddeutschland und beobachtet eine wachsende Anzahl von Boomerang-Mitarbeitenden. Laut einer internationalen Umfrage, die Robert Walters durchgeführt hat, können sich 71 Prozent der Fach- und Führungskräfte unter bestimmten Bedingungen eine Rückkehr zu ihrem ehemaligen Arbeitgeber vorstellen.

Kurz weg, wieder da

Befeuert wird das Thema Boomerang Hiring auch durch eine Entwicklung während der Corona-Pandemie, die als „Great Resignation“ bezeichnet wurde: Viele Mitarbeitende waren besonders wechselfreudig und kehrten ihren Unternehmen den Rücken. Ein Team um Andrea Derler, Forschungsleiterin beim People-Analytics-Anbieter Visier, ging anhand von drei Millionen Datensätzen aus US-amerikanischen Unternehmen der Frage nach, wo die Mitarbeitenden anschließend wieder auftauchten. Dabei stießen auch sie auf eine hohe Zahl an Rückkehrenden. So zeigen die während und kurz nach der Pandemie ausgewerteten Daten, dass zu diesem Zeitpunkt rund ein Drittel der Neueinstellungen Boomerang-Mitarbeitende waren. „Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen gehen wir nicht davon aus, dass der Anteil weiterhin so hoch ist. Aufhorchen lassen sollte das Ergebnis die Firmen dennoch“, erklärt Derler. Schließlich zeige es: Rückkehrer sind eine wichtige Talentquelle.

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