Wer als selbstständiger Agenturpartner bei den Victoria Versicherungsgesellschaften, Düsseldorf, einsteigt, ist vom ersten Tag an beim Kunden im Einsatz. Gleichzeitig aber muss er eine Ausbildung zum geprüften Versicherungsfachmann absolvieren, deren Inhalte das Berufsbildungswerk für das Versicherungswesen (BWV) in München vorgibt. Das bringt den Einsteiger ganz schön ins Schwitzen und fordert auch der Versicherung einiges an Unterstützung ab.
In prä-virtuellen Zeiten leisteten die Victoria Versicherungsgesellschaften ihren Beitrag zur Schulung der bundesweit in 88 Bezirksdirektionen aktiven Agenturpartner, indem sie sie während der zwölf bis 15 Monate dauernden Ausbildung zu insgesamt sieben einwöchigen Präsenztrainings zusammentrommelten. Dort stand v.a. versicherungsfachliches Grundlagen-Know-how auf dem Programm. Für das Training verkaufstechnischer Fähigkeiten blieb indes wenig Zeit. Und die Kosten für Hotelübernachtungen, Spesen und Anreise waren bei jährlich gut 300 Ausbildungsteilnehmern auch nicht ohne.
Schon in den Anfängen des e-Learning-Booms, genauer gesagt, im Jahr 1994, entschied sich das Unternehmen deshalb dafür, Standard-CBTs in die Ausbildung zum Versicherungsfachmann einzubinden. Dadurch konnte der Präsenzunterricht von sieben auf fünf Wochen reduziert werden. “Das half natürlich, Kosten einzusparen”, berichtet Sabine Erkens, e-Learning-Managerin bei der Victoria. Allerdings gab es auch anfänglichen Unmut gegenüber der neuen Lernform. Aus Sicht der Expertin durchaus verständlich: “Früher stand in den Präsenzseminaren noch Grundlagenvermittlung auf dem Programm. Die Teilnehmer konnten sich zurücklehnen und einfach konsumieren. Heute dagegen sind sie - z.B. in Rollenspielen - viel stärker gefordert, was natürlich anstrengender ist.”
Dies war allerdings nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer neuen Blended-Learning-Lösung, die auch die jüngsten technischen Möglichkeiten des computerbasierten Trainings mit einbezieht...