Zum 'zentralen Messeereignis für die gesamte Bildungswirtschaft' begrüßte Lothar Ammann die Besucher bei der Eröffnung der Bildungsmesse Interschul/didacta am 14. Februar 2000 in Köln. In der Tat konnte
Zum 'zentralen Messeereignis für die gesamte Bildungswirtschaft' begrüßte Lothar Ammann die Besucher bei der Eröffnung der Bildungsmesse Interschul/didacta am 14. Februar 2000 in Köln. In der Tat konnte der Präsident des Deutschen Didacta Verbandes beachtliche Zahlen vorlegen: 811 Aussteller aus 14 Ländern waren bei der nach Ammanns Worten größten Messe ihrer Art in Europa mit von der Partie. Angelockt von diesem Angebot fanden 93.000 Besucher den Weg zum Kölner Messegelände. Der von Ammann mit Stolz erwähnte 'gewachsene Ausstellungsbereich Aus- und Weiterbildung' führte in dem Rummel allerdings eher ein Stiefmütterchen-Dasein: Lediglich 38 Aussteller repräsentierten das Themenfeld Weiterbildung.
Nur wenig Weiterbildner als Aussteller
'Das Angebot ist enttäuschend', so Rosalinde Will von Neuland & Partner, Künzell, nach einem ersten Rundgang durch die Halle. Geschäftsführer Rudi Neuland zeigte sich anfangs ebenfalls frustriert: 'Es ist immer die gleiche Leier. Seit 15 Jahren führen wir Gespräche darüber, wie eine Messe für Trainer erfolgreich etabliert werden kann,' klagte er. Die anfängliche Enttäuschung wich jedoch mit Fortdauer der Messe. 'Im Vergleich zum Vorjahr haben viel mehr Entscheider den Weg zur Messe gefunden', urteilt Michèle Neuland, seit kurzem Vorstands-Mitglied im Didacta-Verband, nach der Messe. Allerdings müsse die Zahl der ausstellenden Weiterbildungs-Anbieter weiter stark steigen, wenn den Messebesuchern Nutzen geboten werden solle. Für die nächste Bildungsmesse vom 19. bis 23. Februar 2001 in Hannover sei deshalb geplant, große Trainings- und Beratungs-Unternehmen wie Lufthansa Consulting oder die Akademie, Bad Harzburg, persönlich anzusprechen.
'Die Messe ist auf dem richtigen Weg', zeigt sich auch Trainer Dr. Rudolph Müller, Mitglied im Arbeitskreis der Didacta, zufrieden. Durch den Namenswechsel von 'Interschul/didacta' zur 'Bildungsmesse' habe man bereits verdeutlicht, dass die Veranstaltung zur zentralen Leitmesse nicht nur für Lehrer und Erzieher, sondern auch für Weiterbildner werden solle. Jetzt gelte es, dies bei den Weiterbildnern weiter publik zu machen. Von der geringen Ausstellerzahl in Köln lässt sich Müller nicht entmutigen. 'Diejenigen, die da waren, waren zufrieden und haben zugesichert, im nächsten Jahr wieder zu kommen.'
Das Weiterbildungsforum war der Besuchermagnet
Auch wenn die Zahl der Aussteller im Weiterbildungsbereich in diesem Jahr noch gering war, auf sein Weiterbildungsforum auf der Bildungsmesse kann der Didacta-Verband mit Stolz verweisen. Die Vorträge renommierter Praxisleute waren eindeutiger Besuchermagnet im Weiterbildungsteil. Rund 4.000 Besucher wurden durch Reden zu Themenbereichen wie 'Handlungskompetenz durch Weiterbildung', 'Weiterbildung und Unternehmenskultur' oder 'Bildungscontrolling und Qualitätsmanagement' angelockt. Reinhard K. Sprengers Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde zum Thema 'Mythos lernende Organisation' erzielte mit circa 400 Zuhörern Spitzenwerte. Besetzt waren die Stühle auch, als Horst Uwe Groh von GE Capital ERC Frankona über die Unternehmenswerte von General Electrics referierte oder Walter Jochmann, Geschäftsführer Kienbaum Management Consultants, die Aufgabe der Personalentwicklung in Sachen Changemanagement am Beispiel der Energiewirtschaft erläuterte.
Nach diesem Erfolg steht fest: Mit dem Engagement kompetenter Praxisreferenten liegt man richtig. Das Weiterbildungsforum soll daher im nächsten Jahr ausgeweitet werden. Um weitere Besucher auf die Messe zu locken, sind außerdem Kooperationen im Gespräch. Michèle Neuland: 'Denkbar wäre, kleinere Veranstaltungen, z.B. die vom Bundesverband Deutscher Verkaufsförderer und Trainer (BDVT) ausgerichtete ProSales, in die Bildungsmesse zu integrieren.' Durch Kooperationen diese Art könne die Bildungsmesse an Attraktivität gewinnen.