Welcher Coach kennt sie nicht – jene Situationen, in denen der Beratungsprozess schwierig wird, weil er plötzlich heikle und emotionsgeladene Themen berührt? In denen er ins Stocken gerät? Wer weiß nicht um die Schwierigkeit, einen guten Einstieg in den Coachingprozess zu finden und rasch den Kern des Klientenproblems zu erfassen?
Beim Einstieg wie auch im Verlauf eines Coachings kann es hilfreich sein, bildnerische Mittel in die Arbeit einzubeziehen. Seit einigen Jahren stößt die bildnerische Methodik in der Coachingszene zunehmend auf Interesse. Coaches lassen ihre Coachees zu einem bestimmten Thema ein Bild anfertigen. Und dieses Bild wird dann in den weiteren Coachingprozess einbezogen, gemeinsam besprochen und interpretiert.
Die Vorteile der Methodik liegen auf der Hand: Coach und Klient können sich im wahren Sinn des Wortes rasch „ein Bild“ von der Situation des Coachees machen. Blockaden in Veränderungsprozessen oder persönliche Irritationen lassen sich in selbst gemalten Bildern häufig leichter identifizieren als verbal und damit effizienter bearbeiten. Durch die Einbeziehung von Bildern eröffnen sich auch neue Erlebnis- und Erfahrungsbereiche sowie Erkenntnismöglichkeiten. In scheinbar festgefahrenen Konfliktsituationen tun sich durch Bilder unerwartete Lösungswege auf.
Im Teamcoaching hilft die Arbeit mit Bildern zudem, die beruflichen Funktionen der Teilnehmer in den Hintergrund treten zu lassen und in der Gruppe von Mensch zu Mensch zu kommunizieren. Keiner kann übersehen werden, weil jeder sein Bild vorzeigt. Weiterer Vorteil: Die Nachhaltigkeit der Verfahrensweise ist groß. Denn Bilder bleiben im Gedächtnis der meisten Menschen deutlicher präsent als Worte und Empfehlungen. In Veränderungsprozessen kann immer wieder auf die Bilder Bezug genommen werden.
Extras:- Hilfreiche Fragen zu Initialbildern: Wie Bilder im Coaching genutzt werden können
- Regeln für die Arbeit mit Bildern: Was der Coach beachten muss und wo Fallen lauern
- Literaturtipps: Kurzrezensionen von zwei Büchern zur Bedeutung von Bildern in der Kunsttherapie und zur Resonanzbildmethode