Einer der besten Indikatoren dafür, ob ein Unternehmen über ein stimmiges internationales Personalentwicklungskonzept (IPE) verfügt, ist, wie gut oder schlecht die Reintegration von Langzeit-Auslandsmitarbeitern gelingt. Denn deren Reintegration ist objektiv schwierig. Natürlich werden nicht alle Auslandsmitarbeiter in gleicher Weise von den Schwierigkeiten betroffen: Wer von einer hohen Position im Inland in eine Top-Position im Ausland wechselt und dort erfolgreich tätig wird, braucht sich um seinen weiteren Werdegang meist keine Sorgen zu machen. Denn die Ergebnisse der Auslandstöchter und -niederlassungen werden in den Zentralen natürlich genau beobachtet. Überdies bringt die Tätigkeit an der Spitze einer Auslandsniederlassung häufige Kontakte mit der Zentrale mit sich: Man gerät also kaum in Vergessenheit.
Ganz anders verhält es sich mit deutschen Auslandsmitarbeitern, die in ihrem Einsatzland auf einem Hierarchieniveau arbeiten, auf dem sie selbst bei bester Leistung wenig Chancen haben, relevante Manager der Zentrale zu beeindrucken. Sie verkehren mit der Zentrale bestenfalls auf operativer Ebene und sehen gelegentlich einen durchreisenden Zentralenvertreter zu einem Händedruck oder einem ein-, zweistündigen Gespräch. Ihre Reintegration schafft in den meisten Unternehmen erhebliche Schwierigkeiten, die im krassen Gegensatz zu den vollmundigen Beschwörungen der Karriererelevanz eines Auslandsaufenthaltes stehen, die man aus den selben Unternehmen hören kann…