Tobias Möller, Pressesprecher eines großen Chemiekonzerns, spürt an diesem Tag sein Herz hämmernd bis in den Hals schlagen. Es fühlt sich so an, als würde ihm jeder Sprechversuch das Blut aus dem Mund schießen lassen. Seine Haut ist schweißnass. Sein Redemanuskript berührt er lieber nicht, da sich sonst die Bewegung seiner zitternden Hände auf die Blätter übertragen würde. Er ist fahrig und würde am liebsten überall anders sein, nur nicht auf dem Podium. Der Blick ins Auditorium hypnotisiert ihn, er fühlt sich hundsmiserabel, allein gelassen, verzweifelt und hilflos. Die nackte Angst hat von ihm Besitz ergriffen.
Tobias Möller ist beileibe kein Anfänger in Sachen Auftritte mehr. Acht Jahre lang hat er routiniert und souverän seine Pressekonferenzen gemeistert. Schon oft musste er dabei unangenehme Botschaften seines Unternehmens der Öffentlichkeit präsentieren. Aufregung oder gar Ängste waren ihm fremd. Bis er plötzlich während eines Live-Interviews für das Regionalfernsehen eine Panikattacke bekam, die in einem Black-out gipfelte. Seitdem ist nichts mehr so, wie es einmal war. Jeder öffentliche Auftritt wird zum Martyrium. Er versuchte, mit Alkohol und Tabletten die Ängste zu beeinflussen, doch nichts half. Zu Beginn seines Coachings erzählt er, dass er öffentliche Auftritte mittlerweile als “Hinrichtung” erlebt.
Bei dieser Fallgeschichte handelt es sich um typische Erfahrungen, die Menschen dazu bewegen, einen Auftritts-Coach aufzusuchen. Auftritts-Coaching ist im Prinzip ein ganz normales Coaching, dessen Schwerpunkt auf der Gestaltung und dem Erleben öffentlicher Auftritte liegt. Oft können persönliche Bestleistungen aufgrund emotionaler und physiologischer Störfeuer nicht (mehr) präsentiert werden, was schnell zu einer ernsthaften Bedrohung der Karriere führen kann.
Extras:
- Zehn Strategien zur Verbesserung des Auftrittserlebens.
- Anforderungen an Auftritts-Coaches.