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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Dr. Marcus Raitner aus managerSeminare 316, Juli 2024
Hirn vs. Handlauf: Wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden überbehüten – und damit einschränken
Führung fürs Agile: Was Menschenwürde mit Selbstorganisation und Empowerment zu tun hat
Manifest und Umsetzung: Warum die Transformation der Führung dem Erkenntnisstand hinterherhinkt
Fragende Gärtner: Welche Führungsprinzipien die Entfaltung von Mitarbeitenden fördern können
Dissens ertragen: Warum menschliche Führung mehr Störung braucht
Wer über menschliche Führung spricht, setzt sich leicht dem Verdacht aus, ein bisschen zu hoch ins Regal zu greifen. Aber so groß das Wort „menschlich“ zunächst klingt – die eigentliche Frage dahinter ist alles andere als abgehoben: Wie können Mitarbeitende so geführt werden, wie es ihnen als Menschen entspricht? Oder präziser: Wie sieht eine Führung aus, die es Menschen erlaubt, ihre individuellen Qualitäten und ihr volles Potenzial zu entfalten?
Mit dieser Fragestellung befasse ich mich theoretisch und praktisch seit vielen Jahren, was unter anderem zum „Manifest für menschliche Führung“ und seiner aktuellen Neuauflage geführt hat (s. Kasten weiter unten). Aus zwei Gründen halte ich diese Auseinandersetzung für relevant: Erstens habe ich – immer noch, muss man sagen – den Traum, dass eines Tages die Wirtschaft dem Menschen dient, und der Mensch nicht nur Rädchen im Getriebe ist. Dass Unternehmen ihre Mitarbeitenden so behandeln, als wären sie, was sie sein können, anstatt Mängelwesen, die es anzuleiten und zu kontrollieren gilt. Und dass wir Menschen nicht länger mit Anreizen motivieren, sondern endlich Strukturen schaffen, in denen Menschen gerne und aus eigenem Antrieb ihre Ideen und ihre Leidenschaft in die Arbeit einbringen.
Zweitens – und das kann man gar nicht genug betonen – bin ich überzeugt, dass es auch im ureigensten Interesse von Unternehmen ist, diesen Traum einer menschengerechten Führung in die Praxis umzusetzen. Denn auch sie profitieren massiv, wenn sie Mitarbeitende nicht als Ressource oder als ausführende Organe behandeln, sondern als kompetente Wissensträger und Innovateure, die umso wertvollere Beiträge leisten, je besser sie sich selbst entwickeln können. Wertschöpfung durch Wertschätzung.
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