“Tausche Namensschild gegen Polaroidfoto” heißt die Aufforderung an die Teilnehmer der Zukunftskonferenz im Foyer eines Hotels in Siegburg. Das bringt sofort Leben in die Bude. Alle 60 Mitarbeiter der Sunpoint-Systemzentrale lassen sich ablichten, sobald sie den Eingang betreten. Sie heften ihr Foto an eine große Pinwand und nehmen sich dafür ihr Namensschild. Die Schnappschüsse werden betrachtet, die Stimmung lockert sich. Gespannt schreiten die Teilnehmer über eine Wippe in den großen Seminarraum.
Es ist der 5. Mai 2000, die Geschäftsleitung hat zu der zweitägigen Zukunftskonferenz geladen. Ihr Ziel: Alle Mitarbeiter sollen die Gestalt des Unternehmens für das nächste Jahrhundert mitformen. Die Veranstaltung ist der Startschuss für ein Veränderungsprojekt, das sich über fast zwei Jahre erstreckt.
Mehrere Faktoren haben hierfür den Anstoß gegeben. Rückblick: Im Jahr 1999 ist Sunpoint der marktführende Anbieter von professionellen Sonnenstudios. Das Unternehmen wird seit 1987 betrieben und hat mittlerweile ca. 500 Studios, die von rund 125 Franchise-Partnern geführt werden. Hinzukommen rund 30 Studios als Filialbetriebe im eigenen Besitz. In den vergangenen drei Jahren ist Sunpoint stark gewachsen, die Mitarbeiterzahl hat sich nahezu verdoppelt. Die Expansion geht jedoch auf Kosten persönlicher Kontakte.
So verdichten sich Hinweise, dass die Franchise-Partner höhere Betreuungs- und Beratungsleistung einfordern. Gleichzeitig werden Stimmen aus dem Führungskreis laut, die den mangelnden Informationsfluss und die fehlende abteilungsübergreifende Teamarbeit beklagen. Neben den internen Problemen gibt es eine externe Herausforderung zu meistern.
Extras:
- Ablaufplan: Das Projekt im Überblick.
- Info-Kasten: Hintergründe zur ASTD-Auszeichnung.