Er ist bereits eine viel geliebte, oft kopierte Tradition: der Anbieter-Wettstreit, den E-Learning Spezialist imc, Saarbrücken, alljährlich im Rahmen seines Jahreskongresses veranstaltet. Bei der 'Learning World 2007', Mitte Juni in Berlin, traten unter anderem Anbieter von Learning Management Systemen gegeneinander an.
Jede Menge Absagen handelte sich Dr. Volker Zimmermann, Vorstand der imc AG ein, als er Anbieter von Lernplattformen für die Teilnahme an einem der beiden Shoot Outs gewinnen wollte, die imc Mitte Juni in Berlin veranstaltet hat. Anlässlich des Kongresses Learning World 2007 - ehemals 'Learning Management Congress' - forderte der Saarbrücker E-Learning-Spezialist diesmal neben Anbietern von Office Content solche von Learning Management Systemen (LMS) zum sportlichen Wettstreit auf. Allerdings erschien es weder SAP, noch SABA, ets, Sumtotal, Plateau, Blackboard und Bitmedia verlockend, ihr Produkt in einer Zeitspanne von 15 Minuten vor kritisch urteilendem Publikum zu präsentieren.
'Doch immerhin fünf Anbieter hatten die Traute, teilzunehmen', lobte Shoot-Out-Moderator Alexander Ross in gewohnt lässiger Manier die Wenigen, die sich mutig zum Shoot Out in Berlin eingefunden hatten - um z.B. zu zeigen, wie mit ihrem LMS Kurse gebucht, Einstiegstests absolviert oder verspätete Teilnehmer eingeladen werden können. Und um damit zu veranschaulichen, wie ihr System zwei Bereiche unterstützt: nämlich die Lernprozesse und die tutorielle Betreuung der Lerner.
Auf dem Podest nahmen Stellung: Tobias Schenck, Inhaber der Schenck.de AG mit dem Tool SchenckLernplattform, Dr. Norbert Bromberger, geschäftsführender Gesellschafter von Qualitus mit der Open Source Plattform ILIAS, Bernd Rutzmoser von der Hongkonger Firma Netdimensions mit dem Produkt Netdimensions LMS, Anne Wiegand von Time4You mit dem IBT Server - und der Veranstalter selbst: die imc AG mit ihrer Lernplattform CLIX, vertreten von Dr. Christian Wachter, den auch das Los getroffen hatte, den Wettstreit zu eröffnen - vor dem von imc erstmals mit elektronischen Ted-Geräten bewaffneten Publikum .
Die Open-Source-Lösung ILIAS schaffte es auf Rang eins
Die Eisbrecher-Rolle tat dem Erfolg indes keinen Abbruch: CLIX schaffte es, nach einer gut anderthalbstündigen pausenbedingten Zitterpartie, in der Endauswertung auf Rang zwei. Und zwar um Haaresbreite (es entschied sich durch die dritte Stelle nach dem Komma) vor dem Drittplatzierten Time4You, doch nach der Open-Source Lösung ILIAS von Qualitus. ILIAS war nicht nur glorreicher Endsieger, sondern auch - wen wundert's? - in der Kategorie Preis-Leistungs-Verhältnis Publikumsliebling. In allen übrigen Kategorien, nämlich Verständlichkeit, Funktionsumfang, Erweiterbarkeit, Didaktik, Lernmotivation, Einhaltung der Präsentationszeit und - doppelt zählend - dem Gesamteindruck landeten dagegen abwechselnd CLIX und Time4You auf den ersten beiden Rängen.
Netdimensions und Schenck auf den letzten Plätzen
Etwas weniger Grund zur Zufriedenheit hatten dagegen Netdimensions und Schenck, die stets die letzten beiden Plätze einnahmen und in der Endauswertung auf Rang vier (Schenck) und Rang fünf (Netdimensions) landeten. So richtig Grund zum Ärgern hatten aber selbst sie nicht, denn mit der schlechtesten Gesamtnote von 2,76 sah der Letztplatzierte gegenüber dem mit 1,70 gevoteten Erstplatzierten nicht wirklich alt aus.
Trost können die nicht ganz so Erfolgreichen sicher auch daraus schöpfen, dass ohnehin klar ist: Ein Shoot Out kann immer nur einen ersten Eindruck liefern . 'Und außerdem hängt dieser Eindruck auch davon ab, wie geschickt der Präsentator mit seiner Präsentation dem Format gerecht wird', so eine kritische Stimme aus dem Publikum.