Sie hat sie geknackt: Die Messe didacta in Köln hat erstmals die 100.000-Besucher-Marke überschritten. Auch in weiterer Hinsicht hat die europaweit größte Bildungmesse Mitte März 2010 ihre bisherigen Rekorde brechen können: nicht nur mehr Besucher, auch mehr Aussteller, mehr Internationalität, mehr politischer Zuspruch.
Bezogen auf den Weiterbildungsbereich mögen die Superlative den Blick ein wenig verstellen: Wie gewohnt war die Weiterbildung der kleinste Bereich, mit 74 Ausstellern zusammengebracht mit dem Bildungsbereich 'Ausbildung' in Halle 10. Zu sehen war Weiterbildung vor allem in Form von Medien, in Form von Seminarequipment, Präsentations- und Lerntechnologie, in Form der Verbände. Wer in größerem Stil fehlte, waren Weiterbildungsanbieter als Aussteller.
In den vergangenen drei Jahren hatte die didacta noch eine Sonderausstellung mit Weiterbildungsanbietern zu bieten gehabt. Doch diese gab es in diesem Jahr nicht mehr. Der Grund: Der BDVT Berufsverband der Trainer, Berater und Coachs hatte entschieden, seinen Internationalen Deutschen Trainingspreis von der didacta zur Messe Zukunft Personal umziehen zu lassen. Immer wieder war vonseiten der Finalisten moniert worden, dass die für die Ehrung verpflichtende Ausstellung der Konzepte auf der didacta zu wenig ergiebig sei. Weil sich schlichtweg zu wenig Kontakte zu interessierten Personalern ergaben.
Diese Erfahrung soll den Ausstellern auf einem neuen Sonderbereich in der Weiterbildungshalle erspart bleiben: den E-Learning-Anbietern. Akquiriert wurden daher vornehmlich Aussteller, die mit der Zielgruppe der didacta etwas anzufangen wissen und daher nicht, wie die Trainingsanbieter, die der BDVT auf die Messe brachte, die Personaler ansprechen wollen. E-Learning ist als Querschnittsthema deklariert worden, das alle Bildungsbereiche betrifft. Interessenten aus den Bereichen Schule und Hochschule sollten sich daher ebenso angesprochen fühlen wie Vertreter der Wirtschaft und der Forschung. Auf dass ein Austausch gelingt und voneinander gelernt werden kann. Und dafür hat die didacta einiges ermöglicht: Thementage auf den Messeforen, Einladung der Xing-Gruppe 'E-Learning im praktischen Einsatz', eine Podiumsdiskussion …
Ob die Präsentation von E-Learning auf der didacta wie geschehen schon ein Erfolg war, sei mal dahingestellt. Die Idee, E-Learning bereichsübergreifend eine neue Heimat zu geben, ist aber nicht verkehrt. Das zeigt nicht zuletzt die Initiative des BDVT, der Weiterbildung auch bereichsübergreifend zu präsentieren versucht. Der Verband sprach zum wiederholten Male die Lehrer und Schulleiter unter den Besuchern an. Zum einen thematisch mit Input zur Laufbahnberatung und zum Bewerbungstraining von Schülern, zum anderen unterstützend in Form von Coachings für Lehrer. Die Lesson learned heißt daher wohl: Schuster, bleib bei deinem Leisten. Und dieser Leisten ist bei der didacta als 'größter Fachmesse für Lehrkräfte aller Bildungsbereiche in Europa' ja auch ziemlich groß ...