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Zukunft der Arbeit: Wissen als Teil privater Vermögensbildung

Wissen trägt zur sozialen Absicherung des Einzelnen ebensoviel bei wie Kapital. Und mehr noch: Wissen macht die Bildung von Kapital erst möglich. Diese Ansicht vertreten Prof. Dr. Hans Peter Haarland und Prof. Dr. Hans-Joachim Niessen vom Forschungsinstitut für Ordnungspolitik (FiO), Köln. Sie plädieren daher für die Neuordnung der Vermögenspolitik und stellen Qualifizierung und Weiterbildung in den Mittelpunkt ihres Modells zur Schaffung individueller Sicherheit.
So genüge es nicht, dass der Staat private Altersvorsorge in Form von Kapitalfonds, Bausparverträgen und Pflegeversicherungen unterstützt. Gefragt seien Vorsorgemodelle, die Qualifizierungskomponenten beinhalten. Zur Stärkung der 'Humanvermögensbildung' schlagen die Professoren z.B. Pensionsfonds vor, die aus dem Fondsvermögen auch Qualifizierungszeiten ihrer Kunden finanzieren, oder 'Bausparmodelle' für Qualifizierung, bei denen das Kapital nach einer Ansparphase zusammen mit einem zinsgünstigen Darlehen für die Finanzierung von Weiterbildungszeiten genutzt werden kann.
Zudem fordern die Professoren Rahmenbedingungen, die es Unternehmen z.B. erlauben, Weiterbildungskonten für die Mitarbeiter einzurichten. Die Idee: Arbeitnehmer verzichten auf fixe Lohnbestandteile und akzeptieren stattdessen risikoabhängige Lohnkomponenten in Form von Ausschüttungen, wenn das Unternehmen Gewinne macht. Als Anreiz, sich darauf einzulassen, bekommen die Mitarbeiter umso mehr Weiterbildungseinheiten gutgeschrieben, je risikoorientierter sie ihr Einkommen gestalten. Der Vorteil für das Unternehmen: Es kann seine Lohnstrukturen flexibler gestalten und gewinnt zudem besser qualifizierte Mitarbeiter.
Der Nutzen für den Staat liegt nach Ansicht der Professoren auf der Hand: Er spart auf lange Sicht soziale Transferleis-tungen wie Arbeitslosenunterstützung oder Zahlungen an nicht mehr vermittelbare Frührentner, weil stetig weiterqualifizierte Arbeitskräfte leichter neue Jobs finden.
Autor(en): (aen)
Quelle: Training aktuell 12/01, Dezember 2001
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