Der deutsche Weiterbildungsmarkt wird durch die wirtschaftliche Krise arg in Mitleidenschaft gezogen: Unternehmen kürzen ihre Budgets für Trainingsmaßnahmen, Projekte werden verschoben, Fortbildungen häufig gestrichen. Die Trainingsunternehmen sind folglich einem härteren Wettbewerb ausgesetzt. Um auf dem Weiterbildungsmarkt bestehen zu können, müssen sie mit attraktiven, vor allem aber kostengünstigen Angeboten aufwarten.
'Wir wissen, dass Unternehmen heutzutage genau prüfen, welche Trainings gebraucht werden', sagt Hugo Schröder, Geschäftsführer von NT+C Network Training und Consulting GmbH mit Sitz in Haar. An diesem Punkt setzt der IT-Weiterbildungsanbieter seine Akquise-Strategie an: Er bietet neuerdings kostenlose Probetrainings für Themen wie Windows 2000 oder Linux an. Unternehmen sollen damit leichter feststellen können, ob die IT-Trainings für die eigenen Belange gewinnbringend sind. Letztlich hofft NT+C jedoch, auf diese Weise Kunden zu gewinnen.
Andere Trainingsinstitute setzen schlichtweg auf Preisnachlass, damit die Unternehmen ihre Seminare buchen. So der IT-Trainingsanbieter Interest, Kissing. Mit seiner Aktion 'Know more - pay less' hat er im Januar 2003 bei einigen seiner Schulungen die Preise purzeln lassen. Dabei gewährte das Seminarinstitut teilweise mehr als 40 Prozent Rabatt. Nach der Aktion wurde für einige der Seminare beschlossen, die Preise dauerhaft zu senken. Das Trainingsinstitut Motiv Management Partner, Augsburg, indes bietet für manche seiner Seminare Sonderpreise, indem es bei drei Anmeldungen aus einem Unternehmen zum selben Seminar die Kosten für nur zwei Teilnehmer berechnet.
Als 'solidarische Aktion' bezeichnet das Seminarportal Seminarbörse.de seine Aktion zur Kundengewinnung: Noch bis zum 12. April 2003 können sich frei berufliche Trainer kostenlos in den Trainerpool eintragen. Für Firmen wiederum sind alle Referenten-Profile kostenlos im Internet abrufbar. Mit der Aktion erhofft sich die Seminarbörse vermutlich, Trainer wie Unternehmen von ihrer Leistung zu überzeugen, um sie bei einer Konjunkturbelebung als zahlende Mitglieder begrüßen zu können.