Starre Linksammlungen gehören der Vergangenheit an. Ab sofort können User in einer Art Rundgang über ausgewählte Webseiten geführt werden: Der User erhält eine Start-URL und bewegt sich per Mausklick zu den einzelnen Stationen des für ihn konzipierten Rundgangs. Möglich macht das der 'WebTourCreator', ein internetbasiertes Tool, das die Consulting Trust Xtend new media GmbH, Düsseldorf, entwickelt hat.
Und damit nicht genug: Mithilfe des Creators können auf jeder Tour-Station zusätzliche Informationen oder Multiple-Choice- bzw. Freitext-Fragen für den Besucher eingeblendet werden. Seine Antworten werden auf dem Server des Anbieters gespeichert. Dort wird auch dokumentiert, wie lange sich der User auf einzelnen Seiten aufhält, wann er aus der Tour aussteigt, und wie lange die Beantwortung der Fragen in Anspruch nimmt. Diese Daten kann der Tour-Autor jederzeit als Excel-Datei herunterladen und auswerten.
Einsatzszenarien für dieses Tool gibt es laut Consulting-Trust-Geschäftsführer Thomas Laukamm viele. 'Denkbar ist z.B. eine Anwendung im Bereich E-Recruiting: Bewerber erhalten einen ersten Einblick, indem sie über die Webseiten des Unternehmens sowie von Kunden, Lieferanten oder Branchenverbänden geführt werden. Über Fragen kann geprüft werden, wie intensiv sie sich mit der Materie befasst haben', so der Professor für internationales Management an der Essener Fachhochschule für Ökonomie & Management.
Potenzial hat die Tour de Web auch für den E-Learning-Bereich: Dozenten oder Trainer können ihre Teilnehmer nämlich nicht nur diverse Internetseiten ansteuern lassen, sondern auch auf PowerPoint-Präsentationen, PDF-Dateien oder Videos führen und dort Prüfungsfragen oder weiterführende Inhalte hinterlegen. Erste Testläufe an der Essener FH haben ein positives Echo ausgelöst: 'Die Studierenden waren begeistert, weil die WebTour eine zeitgemäße Lernform ist, die ihnen erlaubt, theoretisch Erlerntes praktisch umzusetzen', fasst Laukamm zusammen. 'Und auch die Dozenten waren durchaus angetan von der Möglichkeit, innovative Lerninhalte und -formate in ihren Unterricht einzubinden.' Hinzu kommt: Programmierkenntnisse sind für die Bedienung des Tools nicht vonnöten. Der Autor muss lediglich die gewünschten URLs ansteuern, Fragen oder Informationen eingeben und in einem dritten Schritt Antwort-Variationen erstellen. Und da dieser Prozess komplett webbasiert abläuft, können Änderungen schnell und ortsunabhängig durchgeführt werden.
Noch ist das Tool kostenlos erhältlich. Ein Business-Modell ist indes in Planung. Infos im Internet.