Gut, dass man im virtuellen Raum keine blauen Flecken bekommt. Der Avatar bewegt sich noch sehr ungelenk durch die 3-D-Räume und stößt ständig gegen Tischkanten und Stühle. Aber es gelingt ihm, seiner Begleitung durch die glatte Businessarchitektur bis in den Garten zu folgen. Und das Erstaunliche daran: Es fühlt sich völlig normal an. Das Gespräch mit der 3-D-Beraterin ist angeregt und ungezwungen. Durch die computeranimierte Aktivität und die wechselnden Settings ist es zudem überraschend kurzweilig. Meine erste Stunde im virtuellen Raum vergeht wie im Fluge.
Sieht so die Zukunft des Coachings aus? Die Vorteile zumindest sind groß: Virtuelle Treffen sparen Reisekosten und wertvolle Zeit, betonen die Anbieter. 'Gecoacht werden kann auch zwischen zwei Meetings oder auf der Geschäftsreise', erklärt etwa TriCAT-Marketingchefin Katharina Burgmaier, während sie meinen Avatar durch die virtuellen Räume führt, die Coachs buchen können. Die Entfernung spiele dabei keine Rolle, ergänzt Adele Wallace: 'Wenn ein Manager nach Brasilien versetzt wird, kann ihn sein Coach virtuell problemlos weiterbetreuen', so die Leiterin des Bereichs Coaching und Training bei der DelighteX GmbH, die soeben das virtuelle Beratungstool CoachingSpaces auf den Markt gebracht hat.
Global agierende Manager haben die Umstellung von der persönlichen zur virtuellen Begegnung zudem in vielen Bereichen schon vollzogen. Weil sie täglich online Geschäfte abschließen und mit Kollegen weltweit virtuell konferieren, schwindet die Skepsis gegenüber der Beratung auf Distanz. 'Manche schätzen gerade die Möglichkeit, sich von der Außenwelt unbemerkt am Computer mit einem Coach auszutauschen – oder dabei vielleicht sogar selbst völlig anonym zu bleiben', meint DelighteX-Coach Wallace.
Extra:- Virtuelle Welten für Coachs und Trainer: Vorstellung von fünf Webseiten