'Bin ich im Zoo gelandet?' Diese Frage dürfte immer mehr Seminarteilnehmern in den Sinn kommen. Denn die Anzahl der Trainings, in denen Tiere tragende Rollen übernehmen, wächst. Ob als Metapher für das Trainingsthema oder als Eisbrecher - Wölfe, Pferde und Hunde erweisen sich derzeit als äußerst beliebt.
So ist der Wildpark Bad Mergentheim Schauplatz von Teamtrainings. Die Idee von Seminaranbieter Voss Consulting, Ochsenfurt: Die Teilnehmer beobachten im Gehege Wölfe, der Trainer erläutert Eigenschaften, die den Tieren zugewiesen werden, wie Scharfsinn, Neugier, Lernfähigkeit, Erinnerungs- und Anpassungsvermögen. Diese Eigenschaften, die die Wölfe angeblich zum Inbegriff des Teamworks machen, sollen auf die eigene Teamarbeit übertragen werden. Ziel dabei: Maßnahmen zur Optimierung der Zusammenarbeit zu erschließen.
Zu einem tieferen Verständnis kommunikativer Grundsätze soll indes die Interaktion mit Pferden führen. Beim 'Horse Pacing' mit Trainer Rolf Oppitz, Köln, kommen Instrumente des Neuro-Linguistischen Programmierens (NLP) zum Einsatz. Die Tiere beherrschen sie instinktiv, die Trainingsteilnehmer sollen sie lernen und z.B. versuchen, Kontakt zu den Pferden aufzunehmen, indem sie sie spiegeln. Ist das gelungen, soll es möglich sein, das Tier mental zu führen, was beim NLP als Pacing bezeichnet wird. Der Dreh- und Angelpunkt für die erfolgreiche Kontaktaufnahme ist ein für das Tier transparentes eindeutiges Verhalten seines Gegenübers. Diese Erfahrungen sollen wiederum auf die Kommunikation mit Menschen übertragen werden.
Tierisch geht es auch bei Kornelia Schröder von der Schröder Unternehmensentwicklung, Düsseldorf, zu. Labradorhündin Tessa fehlt in keinem Training. Wer glaubt, Schröder habe nur keinen Aufpasser für ihren Vierbeiner gefunden, irrt. Nach Ansicht von Schröder erfüllt Tessa wichtige Funktionen: Sie erleichtert den Teilnehmern die erste Kontaktaufnahme und sorgt damit für eine angenehme Atmosphäre, was nicht zuletzt die Aufnahmebereitschaft der Teilnehmer erhöhen soll.