Lehrer haben es nicht leicht. Nicht nur, dass ihre Leistung mit Verweis auf die angenehmen Arbeitszeiten gern verniedlicht wird. Tatsächlich nimmt der Druck auf die Pädagogen stetig zu - dafür sorgen unbesetzte Stellen ebenso wie schrumpfende Budgets und steigende Leistungserwartungen. Seit Kurzem winkt hier allerdings Hilfe von privater Seite: Die Coaching-Initiative Bildung & Zukunft, die sich der Integration von Coaching in die Bildungslandschaft verschrieben hat, hat Ende 2009 ihre Arbeit als gemeinnütziger Verein aufgenommen. Ziel der neuen Organisation ist es, durch ehrenamtliches Coaching in Schulen einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft zu leisten.
Dafür engagieren sich mittlerweile fast 30 professionelle Coachs, die ehrenamtlich Schulleiter, Schüler, Eltern, Lehrer und ganze Kollegien coachen. Ein besonderes Augenmerk legen sie auf die Umsetzung der Kernwerte Wertschätzung, Eigenverantwortung sowie Mut und Ermutigung, erklärt Dr. Harriet Kretschmar, Vorstandsmitglied der Initiative: 'Die Haltung der handelnden Personen muss ebenso wichtig werden wie Fachinhalte und Budgetfragen.' Deshalb fordert der Verein auch die Integration von Coaching in die Ausbildung von Lehrern und will dafür politische Überzeugungsarbeit leisten. Zudem will der Verein gemeinnützige Einrichtungen finanziell unterstützen: Das reduzierte Honorar, das die Coaching-Klienten zahlen, um ihre Motivation zu belegen, kommt komplett sozialen Projekten zugute.
Für Franz Neumeyer, der 2008 die Coaching-Initiative mit neun weiteren Coachs in Bayern aus der Taufe hob, ist die Vereinsgründung die logische Fortsetzung seiner Idee: 'Der Verein macht es möglich, unsere Initiative einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen', so der Vorsitzende. Derzeit will er vor allem zahlende Mitglieder aus der Wirtschaft gewinnen, die die Vereinsziele unterstützen. Aber auch weitere ehrenamtliche Coachs sind bei der Initiative, die nach wie vor unter der Schirmherrschaft der International Coach Federation (ICF) steht, willkommen. ICF-Mitglied müssen sie dafür nicht sein. Im Gegenteil, betont Neumeyer: 'Das Projekt ist eine schöne Möglichkeit für Coachs, über Verbandsgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten.'