Der Weiterbildung im Hochschulsektor mehr Flexibilität verleihen wollen die Universitäten Bielefeld, Hildesheim und Rostock sowie die Fachhochschule Stralsund. Im Rahmen des Kooperationsverbundes 'Vision Ventures' haben sie ihre Weiterbildungsstudiengänge modularisiert und zu einem gemeinsamen Ausbildungsprogramm zusammengefasst. Aus den angebotenen Modulen können die Studenten ihr persönliches Weiterbildungsstudium kreieren und quasi an mehreren Hochschulen gleichzeitig studieren. 'Die Idee entstand über die Nachfrage. Wir haben in der Vergangenheit immer wieder Anfragen gehabt, die zeigten, dass eine Kombination aus mehreren Weiterbildungsangeboten gewünscht ist', sagt Dr. Herbert Asselmeyer, Projektleiter der Universität Hildesheim.
Der Angebotspool der vier Hochschulen umfasst derzeit 17 Module zu den Themenbereichen Bildung, Organisation, Management, Medien, Gesundheit, Umwelt und Projektmanagement. Er soll fortlaufend erweitert werden. Die Module sind als Kombination von Präsenz-, Selbstlern- und Online-Studienphasen konzipiert, so dass sie berufsbegleitend absolviert werden können. Je nach Modul werden dabei zwischen 400,- und 1.000,- Euro Gebühr fällig. Zudem sind die Module standardisiert: Sie haben beispielsweise eine einheitliche Sprache, und die Gestaltung der Lehrmaterialien unterliegt dem gleichen Muster.
Für den erfolgreichen Abschluss eines Moduls erhalten die Teilnehmer ein Hochschulzertifikat. Für das Absolvieren von mehreren fachlich zusammenhängenden Modulen ist zudem ein Master-Abschluss geplant. Welche Kombination der Module zu diesem führen soll, steht laut Asselmeyer jedoch noch nicht fest.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Ländern Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen geförderte Projekt soll Modellcharakter haben. Ziel ist es, noch weitere Hochschulen mit ins Boot zu holen, so dass die Studenten ihr Studium aus einem immer größer werdenden Weiterbildungspool zusammenstellen können.