VDP stellt Qualifizierungsarbeit in Frage

Unmut äußerte der Bundesverband Deutscher Privatschulen (VDP) anläßlich der jüngsten Entscheidungen des Bundestages. Nachdem der Haushalt für Fortbildung und Umschulung um 2,9 Milliarden Mark gekürzt wurde, hat der Haushaltsausschuß nun durchgesetzt, die Mittel nur für jeweils ein Quartal freizugeben, um sich später Kürzungen vorbehalten zu können. So werden den Landesarbeitsämtern zunächst nur 41 Prozent der Gesamtmittel zugewiesen.
Nach Ansicht des VDP bleiben die gegenwärtigen Entscheidungen nicht ohne Folgen: Rückgang der Bildungsmaßnahmen, Anstieg der Arbeitslosenzahlen und erhöhter Aufwand an Arbeitslosengeld. Und dies alles geschehe, wie Bernhard Marohn, Pressesprecher des VDP, erklärt, vor dem Hintergrund einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, die konstatiert, daß im Durchschnitt zwischen 50 und 60 Prozent der Absolventen von Weiterbildungsmaßnahmen in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis einmünden. 'Eine hohe Anzahl', bekräftigt Marohn.
'Obwohl die Politiker sich für die Kontinuität in der Qualifizierung verbürgt haben, berauben sie nun die Arbeitsämter ihrer Instrumentarien, durch Qualifizierung die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen', meint Marohn. 'Wenn nicht jetzt das Ruder herumgeworfen wird, werden wir mit noch größerer Arbeitslosigkeit und mit der Zerschlagung der für die Qualifizierung verantwortlichen Trägerstruktur konfrontiert. Gibt es keine Aufträge von der Bundesanstalt für Arbeit, sind die Weiterbildungseinrichtungen gezwungen, Räumlichkeiten aufzugeben und qualifiziertes Weiterbildungspersonal abzubauen.'