Die Frage nach dem Nutzen von Führungstrainings wird heute immer öfter gestellt. Jeder, der in Trainings investiert oder solche Investitionen verantwortet, möchte schon im Vorfeld wissen, inwieweit das Unternehmen einen effektiven Nutzen aus dem Training ziehen kann. Nach einer Untersuchung des CDI-Institutes verzichten sogar rund 50 % der Unternehmen auf Bildungscontrolling überhaupt. 43,3 % beschränken sich nur auf Kostencontrolling, während nur 7,6 % die Effektivität der Weiterbildung kontrollieren. Von Oktober 1993 bis zum März diesen Jahres führte Gerhard Etzel von Gerhard Etzel Training in Hohenschäftlarn eine Umfrage zum Thema 'Nutzen von Führungstrainings' durch. Vor allem wurde hier der Nutzen durch Führungskräfte in Bezug auf die im eigenen Arbeitsalltag tatsächlich erlebten Probleme definiert. Der nun fertiggestellte Ergebnisbericht enthält detaillierte Analysen im Hinblick auf Alter, Geschlecht, Erfahrung und Funktion der Führungskräfte sowie eine Auflistung der aktuellen Führungsprobleme. Hier die wichtigsten Ergebnisse zusammengefaßt:
• Führungstraining kann nützlich sein, wenn im Training Führungsprobleme behandelt werden, die im Alltag häufig auftreten, schwierig zu lösen sind und sogar die Leistung der Mitarbeiter beeinträchtigen.
• Zu den aktuellen Führungsproblemen gehören an erster Stelle 'Mitarbeiter ist überfordert', vor dem Problem 'Arbeitsplatz des Mitarbeiters fällt aus betrieblichen Gründen weg', gefolgt von 'Verhaltens- oder leistungsbedingter Kündigung eines Mitarbeiters' und 'Konflikte zwischen Mitarbeitern'.
• Der Nutzen von Führungstrainings kann gesteigert werden, wenn die Trainingsinhalte sich mit den konkreten, aktuellen Führungssituationen der Teilnehmer befassen.
• Führungstrainings werden von den Teilnehmern als nützliche Hilfe bei der Lösung von Führungsproblemen akzeptiert. Je nach Thema attestieren zwischen knapp der Hälfte und 80 % der Führungskräfte, daß sie an die Verbesserung ihres Verhaltens durch Training glauben.
• Zu den von den Teilnehmern als besonders nützlich eingestuften Seminaren (die jedoch in der Praxis vermindert angeboten werden) gehören 'Führungsplanspiele' und 'eigene Führungssituation' vor 'vorbeugende Rollenspiele' und 'Theoriebausteine'.
• Fazit: Das Training muß an den aktuellen Führungsproblemen ausgerichtet werden; transfersichere Konzepte wie z.B. Intervalltrainings sind einzuplanen.