Die guten Nachrichten für die Weiterbildungsbranche reißen nicht ab. Auch die Mitgliedsunternehmen des Wuppertaler Kreises erwarten für das Jahr 2007 kräftiges Wachstum. Die Prognosen für den Bereich der firmeninternen Maßnahmen sind besonders positiv. Da drückt auch die steigende Konkurrenz durch Unis und ausländische Anbieter nicht auf die Stimmung.
Die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes betrieblicher Weiterbildung Wuppertaler Kreis e.V. blicken positiv in die Zukunft. Knapp die Hälfte der 51 befragten Institute rechnet mit einem Umsatzplus von bis zu zehn Prozent. Jedes zehnte Unternehmen erwartet sogar ein Wachstum von mehr als 20 Prozent.
Die positiven Prognosen stützen die Weiterbildner vor allem auf die große Nachfrage nach firmeninternen Maßnahmen. Knapp 40 Prozent der befragten Institute erwartet für diesen Bereich Steigerungen von bis zu 20 Prozent. Für offene Seminare sagen mehr als die Hälfte ein Wachstum von bis zu zehn Prozent voraus.
Besonders kleine und mittlere Unternehmen werden nach Meinung von Vierfünftel der Befragten wieder mehr Trainings einkaufen. Hintergrund: In den vergangenen Jahren war die Nachfrage seitens der KMU stark eingebrochen. Hier herrscht Nachholbedarf, für den aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs jetzt auch Geld da ist, heißt es in der Studie.
Überproportional wachsen wird laut Einschätzung der Institute zudem die Kundengruppe der Selbstzahler, also der Fach- und Führungskräfte, die auf eigene Kosten Seminare und Lehrgänge buchen.
Aber nicht nur die Nachfrage nach Weiterbildung, sondern auch die Konkurrenz auf dem Weiterbildungsmarkt wird größer. Über 80 Prozent der Befragten glauben, dass Universitäten und Fachhochschulen ihr Angebot auf dem Weiterbildungsmarkt weiter ausbauen werden. Dass ausländische Anbieter vermehrt auf den deutschen Markt drängen werden, erwartet ein Drittel der Unternehmen.
Die größere Konkurrenz wird laut Umfrage die Preise aber nicht drücken. Im Gegenteil: Mehr als jeder zweite Anbieter glaubt, dass die Marktpreise für offene Seminare anziehen werden. Mit steigenden Preisen für firmeninterne Weiterbildungen rechnet ein Drittel der Institute.
Eher ernüchternd fällt hingegen ein Blick auf die Teilnehmerstruktur bei den befragten Weiterbildungsanbietern aus. Nicht einmal jeder zehnte Teilnehmer ist älter als 50 Jahre, obwohl diese Altersgruppe bereits 27 Prozent der Beschäftigten ausmacht. Der virulenten Diskussion um den demografischen Wandel zum Trotz investieren die meisten Firmen also immer noch kaum in die Qualifikation ihrer älteren Mitarbeiter.
Gleichwohl bietet bereits ein Drittel der Institute Weiterbildungsmaßnahmen an, die sich speziell an einzelne Altersgruppen richten. Außerdem haben 30 Prozent der Anbieter Seminare zum Thema 'Führung und Einsatz älterer Mitarbeiter' im Programm. Die Unternehmen für die Folgen der demografischen Entwicklung zu sensibilisieren, ist erklärtes Ziel der Mitgliedsunternehmen des Wuppertaler Kreises.
Die Studie kann kostenlos im Internet heruntergeladen werden.