Nichts gegen malerisch gestaltete Sinnsprüche und Merksätze als Postings in Blogs und sozialen Netzwerken. Na ja, okay, fast nichts. Ein schönes Motto oder ein hilfreicher Satz zur richtigen Zeit kann ja Impulse liefern oder Aha-Effekte auslösen. Nicht zufällig ist unsere Schriftkultur in weiten Teilen auch eine Zitatkultur.
Aber, Themenwechsel, kennen Sie auch im echten Leben diese Menschen, die ihre eigene Heiligkeit so richtig vor sich hertragen? Die fast immer ein beseeltes Lächeln auf den Lippen tragen? Immer einen weisen Spruch auf Lager haben, wenn jemand ein Problem formuliert oder Schwäche zeigt? Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass es vielen dieser Menschen nur um eines geht – um sich selbst und um das eigene Rechthaben? Nun (und hier bekomme ich die Kurve zum eigentlichen Kommunikationsthema): Solche erkennt man ebenso in sozialen Netzwerken.
Mehr schöner Schein als gegenseitige Unterstützung, heiße Luft und vielfach geteilte, meist recht hohle Sprüche – das ist es, wodurch sich die Pinnwände etlicher Accounts auf Facebook, Google+ und Twitter auszeichnen. Kurz: Liebe, Licht und Einhornkotze. Für diejenigen, die es noch nicht wissen: Einhörner übergeben sich in einem wunderschönen, regenbogenfarbenen Schwall. Für mich steht der Begriff synonym für eine bestimmte Art besonders beseelten Contents, der oft einer Prüfung in der Realität nicht standhält.
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