Sie gehört wohl zu den wichtigsten, aber auch unbeliebtesten und damit am stärksten vernachlässigten Aufgaben von Trainern und Personalentwicklern: die Evaluation von Weiterbildungsmaßnahmen. Wenn sie denn stattfindet, beschränkt sich die Evaluation meist auf den klassischen Feedback-Bogen, den die Teilnehmer unmittelbar im Anschluss an das Seminar ausfüllen.
In der Regel finden sich dort Fragen wie 'Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?' oder 'Ging der Dozent auf Ihre Fragen ein?' Antworten darauf liefern zwar erste Indizien über die Teilnehmerzufriedenheit und stimmige organisatorische Rahmenbedingungen – mehr aber auch nicht. Als alleiniges Instrument ist ihr Nutzen zweischneidig, gerne werden sie auch als sogenannte 'Happiness-Sheets' belächelt: Die Teilnehmer sind begeistert über den sympathischen Trainer, Personalabteilungen und Veranstalter haben ihr Gewissen beruhigt, weil eine Grundvoraussetzung für den Lernerfolg abgefragt wurde. Nur fünf bis zehn Prozent der Trainer und Personalabteilungen, so schätzen Experten, bemühen sich um Antworten auf darüber hinausgehende Fragen:
- Was konkret haben die Teilnehmer gelernt?
- Wird das Gelernte vom Teilnehmer am Arbeitsplatz auch umgesetzt?
- Sind in Folge der Anwendung neuen Wissens messbare Verbesserungen im Unternehmen nachweisbar?
- Haben diese positive Auswirkungen auf wirtschaftliche Kennzahlen?
Extras:- Kurzbiografie: Donald Kirkpatrick
- Literaturtipps: Hinweis auf das Hauptwerk von Kirkpatrick und ein weiteres Buch über Trainingsevaluation