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Training in der Suppenküche: Manager sollen über ihren Tellerrand blicken

Führungskräfte waschen Alte, pflegen Behinderte und schenken Obdachlosen in der Suppenküche Eintopf aus. Undenkbar? Keineswegs, sagen Matthias Klopp, Martin Gaedt und Martin Sinell. Mit ihrem gerade anlaufenden Projekt 'Tellerrand' fordern die beiden Berliner Ideenfinder und Trainer Sinell Manager auf, ihren Erfahrungshorizont zu erweitern.
In fremden Lebenswelten sollen sie die Fähigkeit trainieren, sich auf andere Menschen einzulassen. Sie sollen Erkenntnisse für einen partnerschaftlichen Führungsstil gewinnen und den Umgang mit Kunden und Lieferanten neu definieren. Das Projektteam kooperiert mit zwölf Berliner Sozialeinrichtungen - von der AIDS-Hilfe bis zur Stadtmission für Obdachlose. In diesen Stationen können Manager, angeleitet von einem örtlichen Paten, fünf Tage arbeiten. Dabei sollen sie sowohl Kontakte zu den Hilfsbedürftigen aufbauen als auch die Betreuer beobachten und aus ihrem Kommunikationsverhalten lernen.
Vor dem Einsatz prüfen die Tellerrand-Initiatoren in Einzelgesprächen mit den Führungskräften, welche Einrichtung jeweils in Frage kommt. In getrennten Workshops bereitet Trainer Sinell Paten und Manager auf die gemeinsamen Tage vor: Die Paten erstellen einen Arbeitskalender, die Manager legen ein Tagebuch an, in dem sie später ihre Eindrücke notieren sollen.
Nach der Trainingswoche hilft Sinell in einem eintägigen Follow-up, die Erlebnisse aufzuarbeiten. Er ermutigt die Teilnehmer aufzuschreiben, was sie an ihrem Arbeitsstil ändern wollen. Denkbare Ergebnisse, so Sinell: 'Ausweitung des Beziehungsnetzes oder Kontaktaufnahme zu anderen Firmenbereichen'. Das Pilotseminar findet vom 1. bis 9. September 2000 statt. Pro Teilnehmer werden 1.500 Mark erhoben, nach dem Probelauf kostet das Training 2.800 Mark.
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Quelle: Training aktuell 07/00, Juli 2000
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