Was die Spatzen bereits seit einigen Wochen vom Dach der Bonner Konzernzentrale pfeifen, steht jetzt fest: An das Personalressort der Deutschen Telekom wird der Rotstift angelegt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa sollen insgesamt rund 2.000 Stellen in der Zentrale und in Shared Service Centern unter anderem in Münster und Darmstadt wegfallen.
Ziel der Stellenstreichungen ist es, die Mitarbeiterzahl im Personalressort an die vergleichbarer Unternehmen anzupassen. Mit 6.500 Beschäftigten sei der Bereich deutlich zu groß, wird Personalvorstand Sattelberger zitiert. Der Stellenabbau solle vor allem über Abfindungen gestemmt werden. 'Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben', heißt es aus dem Konzern.
Bei der Angabe über den Umfang der Stellenstreichungen handelt es sich laut einer Sprecherin der Telekom allerdings noch um Spekulationen. Auf Nachfrage von Training aktuell sagte sie: 'Derzeit wird der Bereich noch durchleuchtet.' Den eigenen Mitarbeitern gegenüber wurde die Telekom-Führung bereits konkreter: Man müsse sich darauf einstellen, das rund jede dritte Stelle wegfallen werde, kündigte Sattelberger im Intranet des Konzerns an. Wenig überraschend, dass die Ankündigung Unmut bei der Belegschaft auslöste: 'Sattelberger ist derzeit wohl der unbeliebteste Mann im Haus', bringt ein Telekom-Mitarbeiter die Stimmung in der Bonner Zentrale gegenüber Training aktuell auf den Punkt.
Als sicher gilt unter den Mitarbeitern auch, dass der Bereich Telekom Training, der für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zuständig ist, verkauft werden soll. Als Käufer ist der Weiterbildungsanbieter Unilog Integrata Training, Stuttgart, im Gespräch.
Die geplanten Einsparungen im Personalressort sind Teil des Effizienzprogramms, das der neue Telekom-Chef René Obermann dem angeschlagenen Konzernriesen verordnet hat. Mit diesem sollen bis Ende 2010 die Unternehmensausgaben um rund 4,7 Milliarden Euro gedrückt werden. Wichtigster Baustein der Sparmaßnahmen sind Stellenstreichungen. Insgesamt hat die Telekom seit der Privatisierung vor zehn Jahren bereits über 100.000 Arbeitsplätze abgebaut.