Manager haben keine Zeit für innovative Ideen. Das ist die Quintessenz einer Studie über die Innovationsfreude deutscher und österreichischer Führungskräfte, die jüngst von der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft bei einem repräsentativen Querschnitt von 246 Managern durchgeführt worden ist.
Die befragten Führungskräfte identifizierten insgesamt 21 Hürden bei der Realisierung von Neuerungen. Außer dem Zeitmangel, der mit 83 Prozent die Topantwort darstellte, kritisierten die Befragten vor allem vier weitere Mißstände:
• Die Mitarbeiter fühlen sich für die Entwicklung von Neuerungen in ihrem Bereich zu wenig verantwortlich (81 Prozent).
• Innovative Vorschläge werden viel zu langsam in die Tat umgesetzt (80 Prozent).
• Für innovative Arbeiten stellen die Unternehmensleitungen zu wenig Ressourcen zur Verfügung (79 Prozent).
• Kreativitätstechniken werden im Unternehmensalltag nur zögerlich praktiziert (77 Prozent).
Die Kybernetika GmbH in Linz und Kiel, die die Umfrage im Auftrag der Akademie durchgeführt und ausgewertet hat, faßte vier Hauptgründe für Innovationsschwächen zusammen: mangelnde Führungsfähigkeiten, organisatorische Schwächen, persönliche Probleme von Führungskräften und Widerstände gegen Veränderungen.
'Die Ergebnisse der Studie müssen die Unternehmensleitungen nachdenklich stimmen', schlußfolgert Daniel F. Pinnow, Geschäftsführer der Akademie. 'Die Bedeutung von Neuerungen ist überall bekannt, dennoch werden sie an vielen Stellen im Unternehmen blockiert.' Dabei sei Innovation in den deutschsprachigen Ländern, die über relativ geringe natürliche Ressourcen verfügen, 'unbestritten eine der wichtigsten Aufgaben im Ringen um die Sicherung der Unternehmenszukunft.'