Studie: Positive Erfahrungen beim Einsatz von Planspielen zur Mitarbeiterauswahl

Planspiele werden in Unternehmen sowohl für die Personalschulung als auch für die Personalauswahl eingesetzt. Das ergab eine Befragung von 73 Unternehmen durch den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Organisation der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Demnach setzen 37 Prozent der Firmen Planspiele regelmäßig ein.
Am verbreitetsten ist der Umfrage zufolge das Planspiel Marga mit 19 Prozent, gefolgt von der Topsim-Reihe (15 Prozent). Ohnehin sind computerunterstützte Simulationen bei den Unternehmen beliebt: 80 Prozent bevorzugen sie gegenüber Handplanspielen, da sie schneller und komfortabler auswertbar sind. Eingekauft werden sie vorwiegend extern, Modifizierungen oder Ergänzungen gemäß unternehmensspezifischer Anforderungen werden jedoch vorgenommen.
74 Prozent der Befragten setzen Unternehmenssimulationen vor allem zu Schulungszwecken ein, 20 Prozent nutzen sie zur Mitarbeiterauswahl. Die Begründung für letzteres fällt bei allen Befragten gleich aus: Planspiele bieten die Möglichkeit, das Komplexitätsverständnis und das Problemlöse- und Gruppenverhalten der Bewerber zu beurteilen. So werden Marga und Co. bei allen Anwendern zur Auswahl neuer Mitarbeiter herangezogen, vor allem, wenn es sich um Universitäts- und Fachhochschulabsolventen handelt. Bereits im Unternehmen Beschäftigten wird von 40 Prozent der Firmen mittels Simulation auf den Zahn gefühlt.
Durchgeführt werden Planspiele - egal, ob zur Personalauswahl oder -entwicklung - immer im Rahmen von Assessment Centers: 60 Prozent bemerkten dabei direkt eine erhöhte Begeisterung der Bewerber, die zu einer guten Akzeptanz des Auswahlverfahrens führte.
Trotz dieser positiven Erfahrungen verhält sich der Großteil der Unternehmen beim Einsatz von Unternehmenssimulationen noch immer zurückhaltend. Immerhin 63 Prozent schrecken nach wie vor der Personal- und Zeitaufwand sowie die Anschaffungskosten einer solchen Simulation.