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Studie: Deutschlands Berater sind besser als ihr Ruf

Die vielen Beraterskandale in jüngster Zeit haben ihr Übriges dazu beigetragen: Deutschlands Beraterbranche steckt im Imagetief. Doch die scharfe Kritik an den Consultingunternehmen von Seiten der Regierung und der Medien scheint keinen großen Einfluss auf die Beratungskunden zu nehmen. Das zeigt zumindest die Studie 'Management Consulting 2004' des Bonner Wirtschaftsprofessors Dietmar Fink, der bereits seit 1998 den Trends und Kompetenzen der Managementberatung auf der Spur ist. Der Untersuchung zufolge genießen Managementberater bei ihren Auftraggebern im Vergleich zum Jahr 2002 ein ungebrochenes Vertrauen. Fast alle der 224 befragten Geschäftsführer, Vorstände und Manager der obersten Führungsebene geben an, dass sie externe Spezialisten jederzeit wieder zu Rate ziehen würden.

Angesichts eines anderen Ergebnisses verwundert dies kaum: Über die Hälfte der Befragten beurteilt die von ihnen beauftragten Beratungsprojekte als erfolgreich oder sehr erfolgreich, nur elf Prozent werten die Arbeit der Consultants in ihrem Haus als nicht erfolgreich bzw. weniger erfolgreich ab. Gegenüber dem Jahr 2002 ist die Zufriedenheit mit den Consultingfirmen damit gestiegen - was allerdings nicht heißt, dass die Berater sich auf ihren Lorbeeren ausruhen können: Bei der Umsetzung der Beraterideen werden Defizite bemängelt - und ausgerechnet dieses Auswahlkriterium steht bei den Unternehmen ganz oben, wenn es um die Beurteilung der Leistungen eines Consultants geht. Kritisch werden zudem das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Individualität der Problemlösung gesehen.

A propos Auswahlkriterien: In wirtschaftlich harten Zeiten scheinen auch die 'harten' Faktoren wieder Aufwind zu erfahren. So spielen heute Kriterien wie Fach- und Branchenkompetenz eine größere Rolle als noch in 2002. Weiche Kriterien, z.B. Sozialkompetenz und Kommunikationsfähigkeit, haben hingegen bei der Beraterauswahl in den vergangenen zwei Jahren an Relevanz verloren.

Den Beratungsunternehmen McKinsey und The Boston Consulting Group dürfte es letztlich egal sein, ob die Firmen ihre externen Ratgeber eher nach weichen oder nach harten Kriterien auswählen. Unter zehn Managementberatern wurden sie nämlich von den Befragten hinsichtlich der zehn bedeutendsten Auswahlkriterien als am kompetentesten eingeschätzt. Mit einer Ausnahme: Roland Berger bietet laut der Analyse das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Studie kostet 680,- Euro. Spezielle Ergänzungsbände für die Branchen Banken und Versicherungen; Chemie und Pharma; Konsumgüter; Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau sowie Telekommunikation, IT, Medien und Elektrotechnik sind für jeweils 240,- Euro erhältlich. Nähere Infos und Bestellungen per E-Mail.
Autor(en): (pwa)
Quelle: Training aktuell 10/04, Oktober 2004
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