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Studie: Bildungsunternehmen nutzen Internet nur wenig

'Für viele Unternehmen der Weiterbildungsbranche ist das Internet derzeit noch ein Medium mit eher geringer Bedeutung', faßt die ILTIS GmbH das Ergebnis ihrer jüngst durchgeführten Studie zur Nutzung des Internets in der Bildungsbranche zusammen. 150 Unternehmen aus dem Bereich der kommerziellen betrieblichen Weiterbildung, die Training und Beratung anbieten, wurden befragt. 40 haben geantwortet.

Die Ergebnisse zeigen, daß die im Zusammenhang mit dem Internet stehenden Aktivitäten wie Konzeption und Programmierung überwiegend intern umgesetzt werden, nur bei tiefergehenden Fragestellungen werden Experten hinzugezogen. Knapp 60 Prozent der Unternehmen haben ihren Interneteinsatz mit anderen Aktivitäten ihres Unternehmens abgestimmt. Jedoch bleiben trotz strategischer Planung Zielsetzungen wie Erschließung neuer Märkte vollkommen im Hintergrund. Gemäß der Befragungsergebnisse verfolgen Unternehmen mit ihrer Internetpräsenz hauptsächlich Ziele wie Förderung von Image und Ansehen sowie wirtschaftlichen Nutzen. Dabei hat die Online-Kommunikation die stärkste Bedeutung, gefolgt vom Online-Service, der für jedes zweite Unternehmen wichtig ist. Die Online-Distribution, d.h. Produkte und Dienste über das Netz anzubieten, spielt hingegen eine untergeordnete Rolle.

Die Möglichkeiten der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit im Netz werden von den meisten Unternehmen recht intensiv genutzt. Anders verhält es sich bei der Verkaufsförderung, der persönlichen Beratung und dem Sponsoring. Mehr als zwei Drittel der befragten Firmen nutzen diese Möglichkeiten nicht oder nur selten.
Konkreten Dienstleistungsangeboten im Netz messen zwei Drittel der Trainingsinstitute eine mittlere bis hohe Bedeutung bei: Jedes zweite Unternehmen nutzt daher zwar sowohl E-Mail als auch WWW zur Erbringung von Trainings- und Beratungsleistungen, allerdings nur in sehr geringem Umfang. Diskussionsformen, die vor allem im Online-Kundenservice zum Einsatz kommen können, wie Mailing-Listen, News-Gruppen, Online-Chats oder Web-Foren, haben für die Mehrzahl der Firmen kaum Bedeutung.

Über 80 Prozent der Unternehmen messen den Erfolg ihrer Internet-Aktivitäten: Allerdings dominieren hierbei eindeutig quantitative Erfolgsmessungen wie Anzahl der Seitenabrufe oder Anzahl neuer Kunden. Qualitative Erfolgsüberprüfungen fehlen.

Obwohl das Internet den Untersuchungsergebnissen zufolge von der Weiterbildungsbranche insgesamt noch wenig genutzt wird, ist sich ILTIS sicher, daß es zu einem unverzichtbaren Marketinginstrument heranreift: 'Die Diskussion dreht sich deshalb nicht mehr um die Frage, ob ein eigenes WWW-Angebot erstellt werden soll, sondern wann dieses realisiert wird.' Immerhin ist für knapp drei Viertel der befragten Unternehmen die Entscheidung, ins Internet zu gehen, auch aus heutiger Sicht noch richtig.
Autor(en): (nbu)
Quelle: Training aktuell 12/97, Dezember 1997
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