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Studie: Bildungscontrolling wird an Bedeutung gewinnen

Der Anwendungsbereich von Elementen des Bildungscontrollings beschränkt sich vielfach auf operative Aufgaben. Maßnahmen zur Beurteilung des Nutzens und zur Transfersicherung werden nur selten eingesetzt. Das ist das Ergebnis einer Befragung von circa 1.000 Betrieben im Sommer 1997. Erhoben wurden die Daten vom Bundesinstitut für Berufsbildung im Rahmen des Projektes 'Möglichkeiten von Bildungscontrolling als Planungs- und Steuerungsinstrument der betrieblichen Weiterbildung'.
Grundsätzlich wird Controlling als ein Instrument zur Verbesserung der betrieblichen Weiterbildung eingeschätzt. Der Abgleich von Weiterbildungszielen mit Unternehmenszielen gilt dabei als Garant für eine erfolgreiche Weiterbildung. Darüber hinaus ist nach Einschätzung der Unternehmen gute Weiterbildung von Bedarfsanalysen, vom Transfer der Bildungsinhalte in die Arbeitsprozesse und von systematischen Planungsprozessen abhängig. Großbetriebe mit mehr als 500 Beschäftigten betonen häufiger die Notwendigkeit dieser Maßnahmen als kleine oder mittlere Betriebe.
Ungeachtet der allgemein geringer eingeschätzten Bedeutung von Kosten-Nutzen-Analysen für den Erfolg von Weiterbildung wird die Erfassung der Kosten, insbesondere in größeren Betrieben, als Grundlage für die Bildungsarbeit betrachtet. In größeren Unternehmen wichtiger als in kleinen ist auch die systematische Planung. So stellen mittlere und größere Betriebe häufiger einen jährlichen Weiterbildungsplan auf und führen Maßnahmen zur Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs durch. Insgesamt einen eher geringen Stellenwert haben die Nutzeneinschätzungen und Maßnahmen zur Transfersicherung. Dabei ist jedoch auffällig, daß der Nutzen eines Trainings in kleineren Firmen stärker bewertet wird als in großen. Auch eine Bewertung der Arbeitsleistung nach Absolvierung eines Trainings kommt vor allem in kleinen Betrieben vor. Ergo: Weiterbildung in kleineren Firmen findet stärker 'umsetzungsorientiert' und an den Arbeitsaufgaben angelehnt statt.
Bildungscontrolling ist den meisten Befragten ein Begriff. Dennoch sehen nur wenige Unternehmen - zudem eher die größeren - darin eine Möglichkeit, ihre Weiterbildungsarbeit im Sinne einer strategischen Zielsetzung zu optimieren. Maßnahmen der Qualitätssicherung und Erfolgskontrolle sind verbreiteter.
Prinzipiell schätzen die meisten Unternehmen - insbesondere die mit mehr als 500 Beschäftigten - Bildungscontrolling als eine permanente Aufgabe ein. Sie gehen davon aus, daß das Controlling ein wichtiges Steuerungsinstrument für die Bereitstellung künftiger Qualifikationen ist. Ihre Einschätzung: In Zukunft wird es noch weiter an Bedeutung gewinnen. Diese Prognose wagen auch die kleinen Unternehmen. Nichtsdestotrotz wird Bildungscontrolling bisher nur in wenigen Unternehmen praktiziert. Nach Einschätzung des Bundesinstituts für Berufsbildung ist dies u.a. darauf zurückzuführen, daß Instrumente für die Umsetzung fehlen.
Autor(en): (nbu)
Quelle: Training aktuell 02/98, Februar 1998
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