Noch immer gilt in der deutschen Weiterbildungsbranche: Coach ist kein geschützter Begriff, eine einheitlich geregelte Ausbildung fehlt. Angesichts des Coachingbooms der vergangenen Jahre ist indes nicht nur die Zahl der Coachs stark gestiegen, sondern auch die der Coachingausbildungen. Immer mehr Coachinganbieter haben Qualifizierungen für Einsteiger in ihrem Portfolio. Dieser Markt im Markt wächst – und damit auch die ohnehin bereits große Unübersichtlichkeit der Branche. Weil es keine verbindlichen Vorgaben gibt, kann derzeit jeder Anbieter sein eigenes Curriculum entwickeln und als Ausbildung deklarieren. Entsprechend groß ist die Bandbreite der Angebote, was Inhalte, Dauer, Preis und Qualität angeht.
Die Stiftung Warentest hat den Markt unter die Lupe genommen und fand eine bunte Mischung vor: Manche Ausbildungen beruhen auf bestimmten theoretischen Modellen, andere bieten einen sehr breiten Einstieg ins Thema. Für manche ist ein Hochschulabschluss in einem einschlägigen Fach erforderlich, für andere gibt es keinerlei Zulassungsvoraussetzungen. Manche Ausbildungen dauern nicht einmal einen Monat, andere bis zu zwei Jahre. Die Kursgebühren starten bei 300 Euro, können aber bis zu 17.000 Euro betragen.
Diese für den einzelnen Kunden unüberschaubare Vielfalt war für die Stiftung Warentest Grund genug, den Anbietern auf den Zahn zu fühlen. 'Es gibt etwa 300 Anbieter von Coachingausbildungen. Da einheitliche Kriterien fehlen, ist der Markt sehr intransparent', erklärt Projektleiterin Anett Brauner. Seit mehr als zehn Jahren prüfen die Verbraucherschützer nicht nur Waschmaschinen, Zahnpasta & Co., sondern auch Bildungsdienstleistungen.
Extras:- Der von der Stiftung Warentest entwickelte Kriterienkatalog im Überblick
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