Es hat ein bisschen etwas von einer digitalen Schizophrenie: Wer bin ich gerade? Worüber spreche ich? Und zu wem? Solche Fragen stellt sich schnell, wer parallel auf Twitter, Facebook und Google+ postet. Für viele Trainer und Berater ist das Jonglieren mit digitalen Identitäten Alltag: Sie nutzen mehrere Social-Media-Kanäle gleichzeitig – etwa für ihr Selbstmarketing oder für den Austausch mit Kollegen. Im Laufe ihrer Netzwerkkarriere haben sie mitunter eine Vielzahl von digitalen Identitäten erworben. Manche Weiterbildner verfügen sogar über mehrere Accounts auf derselben Plattform, um Themenbereiche spezialisiert abzudecken. Die Mehrgleisigkeit hat ihren Preis: Mit der Anzahl der Kanäle und Identitäten steigt auch der Verwaltungsaufwand, Wiederholungen und Streuverluste sind unvermeidlich. Umso wichtiger ist eine schlüssige Strategie, um die verschiedenen Kanäle so zu kombinieren, dass sie einen maximalen Effekt zu erzielen.
Entscheidend für eine solche Social-Media-Strategie ist die Frage nach dem sogenannten Crossposting, d.h. der Veröffentlichung gleicher Inhalte auf verschiedenen Kanälen. Konkret: Dürfen sich Inhalte auf Twitter, Facebook und Co. wiederholen? Müssen sie es vielleicht sogar? Oder müssen die Känale streng voneinander getrennt werden? 'Die Frage ist nicht leicht zu beantworten', sagt Jasmin Hamadeh. Die E-Learning-Beraterin nutzt Twitter und Google+ und betreibt zusätzlich ein Blog – und kennt aus eigener Erfahrung die Zwickmühle, die sich bei der Nutzung mehrerer Kanäle nahezu zwangsläufig ergibt. Denn Crossposting hat Vor- und Nachteile: Es zu übertreiben kann ebenso schaden, wie es ganz zu unterlassen.
Zu den offensichtlichen Vorteilen von Crossposting gehört die Möglichkeit, seine sozialmediale Reichweite zu vervielfachen. Mehr Kanäle bedeuten eine größere Streuung und damit eine bessere Chance, wahrgenommen zu werden. Was Crossposting zusätzlich interessant macht, ist die Möglichkeit, die Vervielfältigung zu automatisieren und so Zeit und Aufwand zu sparen. Das kann durch Weiterleitungen geschehen wie sie etwa Facebook anbietet, mit denen alle Eingaben automatisch auch auf Twitter erscheinen. Vielfältigere Möglichkeiten bieten externe Software-Tools, mit denen sich verschiedene Accounts auf einer Oberfläche verwalten und Postings mit einem Klick auf mehreren Plattformen verbreiten lassen.
Extras:- Crossposting: Wie man sinnvoll vorgeht, welche Tools es gibt
- Social Media: Sieben Tipps für eine mehrgleisige Strategie