Am Anfang vieler Entwicklungsprozesse steht stets die Frage – am Ende findet sich dann ein 'Mehr': mehr Erkenntnis, mehr Klarheit, mehr Sicherheit, mehr Lebensqualität, mehr Glück. Oder auch mehr Verständnis – sei es für die gegenwärtige Situation, für unüberwindbare Hürden, für den Gesamtkontext oder für die beteiligten Mitmenschen.
Fragen helfen auch, das Hier und Jetzt gezielt zu beleuchten. Sie sortieren oder klären einen Sachverhalt und helfen so, die Arbeitsfähigkeit einer Lern- oder Workshop-Gruppe zu stabilisieren. Solche Fragen lenken zum Beispiel den Blick auf die anderen.
Wie geht es Ihrem rechten Nachbarn?
Dies Frage passt besonders gut in eine Teamentwicklung oder in einen Konflikt-Workshop. Sie hilft, ein Thema nach einer Pause wieder aufzugreifen, z.B. wenn es vorher anstrengend war oder kontrovers zuging oder auch, wenn um wichtige, zukunftsträchtige Entscheidungen gerungen wurde. Ebenso passt sie in die Einstiegsphase eines Workshops, etwa nach dem Mittagessen oder am zweiten Tag morgens, oder auch in die Anfangssequenz bei einer Follow-up-Veranstaltung.
Das will die Frage:
- Jede einzelne Person in den Blick nehmen.
- Die (Selbst-)Wahrnehmung schärfen.
- Die Perspektive wechseln.
- Achtsamkeit fördern.
- Befindlichkeiten thematisieren.
Der besondere Charme dieser Frage: Reihum in einer Gruppe gestellt, löst sie erst mal Überraschung aus. Und danach wird es spannend. Denn jede einzelne Person ...
Der Beitrag stammt
aus dem Buch von Amelie Funcke, Axel Rachow: Die Fragen-Kollektion. Einfache und raffinierte Fragen für Moderation und Training, managerSeminare, Bonn 2016, 29,90 Euro. – für TA-Abonnenten 25,90 Euro, erhältlich in der
Edition TA.