W. Timothy Gallwey, der Entwickler des Inner-Game-Ansatzes, stellte fest, dass Menschen am besten lernen, wenn sie sich ihre Erkenntnisse selbst erarbeiten. Eine Methode, Menschen in diesen selbstgesteuerten Lernprozess zu führen, ist das Inner-Game-Tool STOP. Es hilft ihnen dabei, an Selbstwirksamkeit zu gewinnen, ihre Gewohnheiten zu hinterfragen und sich der Wahlmöglichkeiten in einer Situation bewusst zu werden. Im Ergebnis ermöglicht es zum Beispiel Führungskräften, ihre Selbstführung – als Voraussetzung für eine wirksame Mitarbeiterführung – auszubauen.
Das STOP-Tool trainiert die Fähigkeit, innezuhalten und die äußere und innere Situation wahrzunehmen. Dadurch entsteht eine Qualität von Wahrnehmung, die in Berufen, wo ein schnelles und überlegtes Handeln erforderlich ist – etwa Feuerwehr, Notärzte, Piloten – als der 'Runde Blick' bezeichnet wird: Das ist die Fähigkeit, das Ganze zu sehen und dann sein Handeln optimal auf die Anforderungen der Situation auszurichten. STOPs können beliebig lang sein:
- zwei Sekunden, bevor man bewusst einen Gedanken ausspricht
- zehn Sekunden, um die eigenen Prioritäten für den Tag zu prüfen
- 30 Sekunden, um sich mit den eigenen Stärken und Qualitäten zu verbinden
- fünf Minuten, um die eigene Intention für das nächste Meeting zu schärfen
- eine Nacht, um über eine Sache zu schlafen
- eine Woche Bedenkzeit, um über einen Karriereschritt nachzudenken
Extras:- Geschichte des Inner-Game-Ansatzes im Überblick
- Literaturtipps
Anja Leão: Trainer-Kit Reloaded. Die wichtigsten Theorien, Beratungsformate, Prozessdarstellungen – und ihre Anwendung im Seminar. managerSeminare, Bonn 2014, 49,90 Euro. Für TA-Abonnenten zum Sonderpreis von 39,90 Euro. Nur online bestellbar über die EditionTA