Spätestens das Ende eines Trainings läutet den Übergang vom Seminar in den beruflichen Alltag ein. Jetzt kommt es für jeden Teilnehmer darauf an, möglichst viele Erfahrungen und Einsichten aus der Veranstaltung in die Zeit nach dem Seminar mitzunehmen. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Transferübungen. Ich habe mir den 'Magischen Stuhl' einfallen lassen, der inzwischen meine liebste Transfermethode ist.
Am Ende eines Seminars schaut sich jeder Teilnehmer den Seminarablauf – entweder in seinen Unterlagen oder auf dem Seminarplan am Flipchart – in Ruhe noch einmal an. Dabei prüft er bei jedem Abschnitt, ob er daraus einen Vorsatz für sich entwickeln möchte. Der Trainer gibt vorweg Beispiele für präzise Formulierungen von Vorsätzen. Wenn jeder Teilnehmer eine Liste von konkreten Vorsätzen notiert hat, bittet der Trainer die Teilnehmer, drei Vorsätze auszuwählen, die sie ganz sicher schon ab der nächsten Woche anpacken werden. Jeden dieser Top-Vorsätze schreiben sie auf eine eigene Moderationskarte.
In der Zwischenzeit stellt der Trainer einen Stuhl vorne in die Mitte und heftet eine Karte daran mit der Aufschrift: 'Ich bin magisch!' Unter den Stuhl legt er ein paar größere Batterien und verbindet sie durch Blumendraht mit den Stuhlbeinen. Den Teilnehmern erklärt er: 'Dies ist der magische Stuhl. Wenn man sich darauf setzt und laut sagt, was man sich vorgenommen hat, dann wird es in Erfüllung gehen.' Augenzwinkernd ergänzt er: 'Der Stuhl kann allerdings auch auf magische Weise erkennen, ob man es wirklich ernst meint. Wenn jemand zum Beispiel einen Top-Vorsatz vorträgt, der ihm in Wahrheit ziemlich egal ist, bestraft der Stuhl ihn mit einem kurzen Elektroschock.' Das wird natürlich nicht passieren, erinnert die Teilnehmer aber doch daran, dass sie ihre Vorsätze ernst nehmen sollten.
Extra:- Einzelarbeit im Seminar - welche Vorteile diese Arbeitsform bietet