Aggression hat ein mieses Image. Das zeigen schon die Ergebnisse einer einfachen Google-Suche: Die meisten Treffer zeigen Aggression in einem negativen Kontext, gemeinsam mit Begriffen wie 'Gewalt', 'Sucht', 'Verletzung anderer Lebewesen' oder 'Beschädigung von Gegenständen'. Ergänzt man das Suchwort jedoch um den Begriff 'Seminar', passiert etwas Überraschendes: Neben den Anti-Aggressions-Seminaren und sozialpsychiatrischen Präventionsmaßnahmen finden sich viele Ergebnisse, die die positive Seite der Aggression in den Vordergrund stellen. Sowohl im Bereich der persönlichen Entwicklung als auch im Business-Kontext werden vermehrt Seminare angeboten, die Teilnehmern dabei helfen sollen, die konstruktive, zupackende Seite ihrer aggressiven Energie nutzen zu lernen – ganz im Sinne der Ursprungsbedeutung des Wortes, das vom lateinischen aggredi abgeleitet ist, was 'herangehen' heißt.
Es scheint also auf Kundenseite einen Bedarf zu geben, die sonst so gedeckelte Aggression zu befreien. Einen Bedarf, der offensichtlich von der Trainingsbranche verstanden und aufgegriffen wird. Trainer und Coachs, die die steigende Frustration und den zunehmenden Anpassungsdruck in vielen Unternehmen kennen, werden sich darüber kaum wundern. Auch dürfte es keinen Zweifel darüber geben, dass solche Seminare im Themenmix der Weiterbildung und Personalentwicklung ihren Platz haben.