Geschichten sorgen für Aha-Momente, sind nachhaltige Anker, knüpfen an Erfahrungen an und sorgen für nachdenkliche Augenblicke. Seminare, Workshops, Vorträge und Präsentationen werden durch sie belebt, Coachings intensiviert. Denn sie helfen, Inhalte greifbarer und anschaulicher zu vermitteln: Sie sind emotionale Transporteure komplexer oder abstrakter Botschaften. Als solche dient auch die folgende Geschichte, die eingängig die Bedeutung offener Kommunikation auf den Punkt bringt.
Die Geschichte: Tiere auf der TodeslisteGroßer Aufruhr im Wald! Es geht das Gerücht um, der Bär habe eine Todesliste. Alle fragen sich, wer denn nun da drauf steht. Als Erster nimmt der Hirsch allen Mut zusammen. Er geht zum Bären und fragt ihn: 'Sag mal, Bär, steh ich auch auf deiner Liste?' 'Ja', sagt der Bär, 'auch dein Name steht auf der Liste.' Voller Angst dreht sich der Hirsch um und geht. Und wirklich, nach zwei Tagen wird der Hirsch tot aufgefunden.
Die Angst bei den Waldbewohnern steigt immer mehr, und die Gerüchteküche um die Frage, wer denn nun auf der Liste stehe, brodelt. Der Keiler ist der Erste, dem der Geduldsfaden reißt. Er sucht den Bären auf, um ihn zu fragen, ob er auch auf der Liste steht. 'Ja', antwortet der Bär, 'auch du stehst auf der Liste.' Verängstigt verabschiedet sich der Keiler vom Bären. Und auch ihn findet man nach zwei Tagen tot auf.
Nun bricht die Panik bei den Waldbewohnern aus, alle verkriechen sich oder flüchten aus dem geliebten Wald. Nur der Hase, ausgerechnet der ängstliche Hase, traut sich noch, den Bären aufzusuchen. 'Bär, steh ich auch auf der Liste?' 'Ja, auch du stehst auf der Liste.' 'Kannst du mich da streichen?' 'Na klar, kein Problem!'