Wer in einem ICE mit 220 Stundenkilometern durch die Landschaft rast, hat nicht das Gefühl, übermäßig rasch zu fahren. Unser Gehirn gewöhnt sich schnell an hohes Tempo. Auch bei der Lebensgeschwindigkeit gilt: Wer immer Vollgas fährt, ist sich seines Rasens nicht bewusst. Allenfalls fällt ihm der körperliche und geistige Verschleiß auf – manchmal erst, wenn er schon auf dem Abstellgleis eines Burnout-Syndroms gelandet ist.
Das Bewusstsein für die eigene Geschwindigkeit zu wecken, die Wirkung des schnellen und langsamen Lebens zu untersuchen und daraus ein individuell gesundes Lebenstempo abzuleiten, darum geht es bei dieser Coachingidee. Der Klient blickt ausnahmsweise nicht auf jene Parameter, an denen er in der Arbeitswelt üblicherweise gemessen wird: nicht auf Output, nicht auf Anwesenheit, nicht auf Überstunden. Vielmehr eruiert er seinen 'Lebens-Tacho': Auf welcher Geschwindigkeit steht der Zeiger? Stimmt das Tempo seines Denkens und Handelns überein mit seinem Wohlfühl-Tempo? Kommen das Herz und die Seele mit? Das komplette Leben will berücksichtigt sein, auch über den Beruf hinaus; Menschen variieren ihr Tempo von Situation zu Situation, mal bremsen sie ab, mal geben sie Gas. Jede Geschwindigkeit hat ihre Vorzüge. Fragt sich bloß: Wann und in welcher Dosis? Das arbeitet diese Methode heraus.
Extra:Der Beitrag stammt aus dem neuen Buch von Martin Wehrle: Die 50 kreativsten Coaching-Ideen. Das große Workbook für Einsteiger und Profis zur Entwicklung der eigenen Coaching-Fähigkeiten. managerSeminare, Bonn 2014, 49,90 Euro – für TA-Abonnenten zum Sonderpreis von 39,90 Euro erhältlich in der Edition TA.