Die wichtigste Sprache der Welt kommt ohne Worte aus: Es ist die Körpersprache. Die Methode 'Gebärdendolmetscher' lässt Klienten wortlos sprechen – und dabei sich selbst übersetzen. Der Wechsel von der Wort- zur Körpersprache bringt den Coachee dazu, sich auf eine neue Sprache einzulassen, und das beinhaltet die große Chance, dass er sich auch auf ein neues Denken einlässt – wie man in einer Fremdsprache oft Befindlichkeiten ausdrückt, die man in seiner Muttersprache nicht hätte ausdrücken wollen oder können.
Mit dieser Übung kann es gelingen, die emotionalen Anteile einer Situation ans Licht zu bringen. Anders als die Wortsprache, die durch den Filter des Verstandes läuft, funktioniert die Körpersprache unmittelbarer, denn sie ist älter und tiefer im Gehirn verwurzelt. Was die Gebärden ausdrücken, kann unerwartet sein, nicht zuletzt für den Klienten.
1. Schritt: Am Anfang soll die Lust des Klienten auf dieses Experiment geweckt werden: 'Nun haben Sie mir von Ihrer Situation erzählt, in Worten, die Ihnen sicher schon seit Wochen durch den Kopf gehen. Ich frage mich, ob es Sie reizen könnte, einmal aus einem völlig neuen Blickwinkel zu schauen? Dann schlage ich vor, dass Sie meine nächsten Fragen in der einfachsten und ältesten aller Sprachen beantworten: der Körpersprache. Antworten Sie, indem Sie wie eine Ertrinkende mit den Armen rudern, Purzelbäume schlagen, gegen die Wand laufen oder an der Tür rütteln – alles ist erlaubt. Sie können sich ganz frei im Raum bewegen.'
Extra:Der Beitrag stammt
aus dem neuen Buch von Martin Wehrle: Die 50 kreativsten Coaching-Ideen. Das große Workbook für Einsteiger und Profis zur Entwicklung der eigenen Coaching-Fähigkeiten. managerSeminare, Bonn 2014, 49,90 Euro – für TA-Abonnenten zum Sonderpreis von 39,90 Euro erhältlich in der
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